Rezension

Noch nicht der Strout wie man ihn kennt

Valley - Tal der Wächter - Jonathan Stroud

Valley - Tal der Wächter
von Jonathan Stroud

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ein Tal, vergessen von der Welt - ein Junge, der mehr sehen will, als ewig die selben Berge und mehr hören möchte als die ewig gleichen Geschichten und ein Mädchen, dass so ganz anders ist als alle anderen...
Hal ist der jüngste Sohn aus Svens Haus und schon deswegen hat er es nicht so leicht in der Familie. Dazu kommt, dass er es einfach satt hat, die ewig gleichen Geschichten über die Heldentaten seiner Vorfahren zu hören und wie viel schlauer, besser und reicher doch seine Familie im Vergleich zu den zwölf anderen Familien im Tal ist.
Er will mehr von der Welt sehen! Doch es ist verboten, das Tal zu verlassen. Niemand, der es je gewagt hat, ist zurückgekehrt! Etwas Grauenvolles lauert an den Grenzen und hindert die Bewohner des Tals über die Berge zu gehen...
Auf einem Fest der zwölf Häuser lernt Hal die ungewöhnliche und wilde Aud kennen. Auch sie möchte einfach nur verschwinden und hat ebenso wie Hal die Geschichten der Vorfahren einfach nur noch satt. Und -oh Wunder- in ihrer Familie klingen die Heldentaten plötzlich so ganz anders und auch der wichtigste Held ist nicht mehr Sven, sondern angeblich jemand ganz anderes...
Doch noch bevor die Beiden ihre Flucht antreten können, passiert etwas Furchtbares und Hal muss sich beweisen, denn plötzlich steht viel mehr als ihre Neugier und ihr Fluchtplan auf dem Spiel...
Jonathan Stroud ist einer meiner Lieblingsfantasyautoren. Ich liebe seine Bartimäus-Reihe und auch Lockwood & Co überzeugte mich restlos. Deswegen war ich sehr gespannt auf Valley. Insgesamt hat mir das Buch auch ganz gut gefallen. Hal ist ein unsicherer Junge, der eine interessante Wandlung durchmacht und die Idee des Tals mit den zwölf Familien und ihrer jeweilig ganz eigenen Sicht auf die eigene Geschichte ist spannend!

Aber ganz perfekt ist es doch nicht, so kommt der typische Stroud-Witz nicht wie gewohnt beim Leser an und zwischendurch hat das Buch doch die ein oder andere Länge. Die anderen Charakter bleiben außerdem etwas blass und sind mir kaum im Gedächtsnis geblieben. Was Stroud allerdings wunderbar gelingt: Ich hatte wahnsinnig viele Bilder im Kopf. Das Lesen fühlte sich an als würde ich einen Film sehen - sein Schreibstil liest sich einfach sehr flüssig!

Fazit: Noch nicht der Stroud, den ich gewohnt bin und den ich so schätze, aber trotzdem ein Buch, das mir die ein oder andere vergnüngliche Lesestunde beschert hat.