Rezension

Nordische Vergangenheit

Nordische Mythen und Sagen - Neil Gaiman

Nordische Mythen und Sagen
von Neil Gaiman

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ich kannte bisher noch keines von Neil Gaimans Büchern. Allerdings bin ich der Meinung, dass man diese „Sammlung“ nicht mit seinen anderen Werken vergleichen kann. Denn dies ist eine Nacherzählung der Nordischen Sagen und entstammt nicht vom Inhalt, höchstens von der Schreibweise seiner eigenen Feder. Das schreibt er allerdings auch im Vorwort, sodass hier keine falschen Gedanken aufkommen. Also rezensiere ich hier nicht Gaimans Kreativität.

Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und für mich war sofort klar, dass ich mitlesen muss! Mythen und Sagen, genau mein Ding. Und was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Die Storys sind halt so, wie Sagen nunmal sind. Was soll ich da groß zum Inhalt sagen? Es ist ja im Grunde genommen nichts neues entstanden. Hier geht es nicht nur um die Erschaffung, sondern auch um den Niedergang der Welt. Die Geschichten, die sich hauptsächlich um Thor und Loki, aber auch um Odin, drehen, sind einzigartig. Lokis Verschlagenheit und Talent, die Suppe, die er einbrockt, auch immer wieder selbst auszulöffeln, aber auch Thors (manchmal sehr dumpfe) Antworten sind einen Lacher wert. Loki benutzt Thor, der fast alles mit sich machen lässt, wenn es den Göttern nur zugute kommt. Odin ist weise und selbstbeherrscht, wie ein Göttervater nunmal sein muss.

Aber, um es ganz unumwunden zu sagen: Nötig war diese Zusammenstellung nicht. Die Nordischen Sagen sind im Gegensatz zu den römischen oder griechischen Sagen leider nicht vollständig überliefert, es fehlen oft große Teile. Gaiman hat sie nun so niedergechrieben, wie man sie am Lagerfeuer erzählen könnte. Allerdings für jemanden, der sich schon in die Nordische Mythologie eingelesen hat, nichts neues. Ein ganz nettes Anfängerwerk zu einem stolzen Preis.