Rezension

Norwegischer Generationenroman - Klasse !

Töchter des Nordlichts - Christine Kabus

Töchter des Nordlichts
von Christine Kabus

Finnmark, nördlichster Teil von Norwegen, 1915: Die Samin Áilu ist 9 Jahre alt, als sie gewaltsam ihrer Familie entrissen wird und in ein Heim gesteckt wird. Ihr Schicksal ist bewegend. Parallel wird die Geschichte von Nora erzählt, die fast 100 Jahre später erfährt, dass sie samische Vorfahren hat. Auf der Suche nach ihrem Vater lernt sie nicht nur ihre Verwandten kennen, sondern auch Mielat, den charismatischen Hundezüchter.

Das Buch ist als hochwertige Taschenbuchausgabe erschienen, das Coverbild vermittelt einen ersten Eindruck und ist wunderschön.

Christine Kabus hat mich mit ihrem zweiten Roman, der wiederum in Norwegen spielt, erneut gefesselt und begeistert. Diese zweite Geschichte hat mit der ersten nur am Rande zu tun, und führt uns diesmal in die Finnmark, in die Geschichte und die Welt der Samen.
Wieder sind es zwei Haupt-Protagonisten, Áilu und Nora, deren Geschichten hier abwechselnd erzählt werden. Beide Figuren werden authentisch, liebevoll und gekonnt dargestellt, schon gleich von Anfang an gerät man in einen Sog, der einen nicht mehr loslässt. Die Spannung wächst und gewürzt mit Tragik, Liebe, Leid, aber auch mit Glück und Freude und vor allem mit viel HIntergrundwissen setzt Christine Kabus das Leben dieser zwei Frauen zu einer grandiosen Geschichte zusammen. Begeisternd konnte mich auch (wieder) die detaillierten Beschreibungen der norwegischen, aber vor allem der samischen Welt. Durch dieses Buch taucht man regelrecht in diese Welt und kann sich fast bildhaft diese Szenarien vorstellen - echtes Kopfkino vom Feinsten !

Fazit:
Spannende Geschichte aus zwei Generationen, geschickt verwebt und kraftvoll und mitreissend erzählt. Grandiose Atmosphäre mit vielen historischen und aktuellen Informationen rund um das Volk der Samen.
Ganz klare Leseempfehlung !