Rezension

Notwendige Fortsetzung des Vorgängers

Grado im Nebel - Andrea Nagele

Grado im Nebel
von Andrea Nagele

Bewertet mit 5 Sternen

Der Roman beginnt dort, wo der Vorgängerroman geendet hat. Eine Frauenleiche im Kanal ruft Erinnerungen an eine kurz zuvor aufgeklärte Mordserie hervor. Ist der grenzdebile geständige Täter wirklich verantwortlich für die Serie von Vergewaltigungen und Morden an jungen Frauen, die Grado erschüttert hat? Der Modus Operandi ist wieder derselbe, doch der Täter sitzt in einer Anstalt, kann es dieses Mal also nicht gewesen sein. Commissaria Degrassi erinnert sich an ihre Zweifel und ist nahezu überzeugt, den Falschen verhaftet zu haben. Doch bei einem erneuten Verhör bekommt der junge Mann einen epileptischen Anfall, muss ins Krankenhaus eingeliefert werden und kann von dort entkommen. Und sofort beginnt die Serie der Übergriffe erneut. Es ist eine schwierige Aufgabe für die Commissaria und ihr Team, den verantwortlichen zu ermitteln, zumal ihr Chef ihr weiterhin das Leben schwer macht und sie selbst durch einen Unfall ans Bett gefesselt ist und nur dirigierend eingreifen kann.

Andrea Nageles dritter Adria Krimi ist erneut überzeugend. Der Spannungsfaktor ist hoch, die Figuren sind glaubhaft gezeichnet, wenngleich es zu in Italien spielenden Krimis zu gehören scheint, dass inkompetente Vorgesetzte den Ermittlern in die Quere kommen (man denke an Brunettis Patta oder den Vorgesetzten Montalbanos). Wer sich für dieses Buch interessiert, sollte aber auf jeden Fall zuvor "Grado im Dunkeln" lesen, weil diese beiden Romane thematisch verknüpft sind.