Rezension

Null Romantik, null Weihnachtsstimmung

Kiss me in Paris - Catherine Rider

Kiss me in Paris
von Catherine Rider

Bewertet mit 2.5 Sternen

Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: http://liebedeinbuch.blogspot.de/2017/11/rezension-kiss-me-in-paris.html

Kurzbeschreibung: New Yorkerin Serena Fuentes hatte es sich alles so schön vorgestellt: Paris, die Stadt der Liebe, 21. Dezember, auf den Spuren der Hochzeitsreise ihrer Eltern, gemeinsam mit der Schwester – Romantik pur! Doch die Schwester düst mit ihrer neuesten Flamme nach Madrid ab, während Serena bei einem komplett Fremden unterkommen muss. Quelle horreur! Jean-Luc Thayer ist nur mäßig begeistert von der Aussicht, eine amerikanische Touristin babysitten zu müssen. Umso irritierter ist er, als Serena ihn auf eine von A bis Z durchgeplante Tour durch die Stadt mitzerrt. Jean-Luc improvisiert lieber, vorzugsweise mit der Kamera. Aber irgendwann auf dem langen Spaziergang durch Paris merken Serena und Jean-Luc, dass Gegensätze sich anziehen …

Cover: Das Cover könnte nicht weihnachtlicher und romantischer sein. Ich finde es wirklich traumhaft schön. Es bringt richtig Weihnachtsstimmung auf. Toll gemacht!

Meine Meinung: Das Cover und der Handlungsort Paris wecken eine gewisse Erwartungshaltung hinsichtlich des Inhaltes des Romans. Ich habe Weihnachtsstimmung und Romantik pur erwartet. Leider haben sich meine Erwartungen ganz und gar nicht bestätigt.

Das einzige, was mir an diesem Roman wirklich positiv aufgefallen ist, ist der Schreibstil. Er ist schön flüssig und leicht. Gerade bei Autorenduos beeindruckt mich das immer wieder. Auch der jugendlichen Ton ist sehr gut getroffen.

Allerdings sind die Charaktere eher für ein sehr junges Publikum gestaltet. Die Darstellung der Charaktere  ist teilweise sogar ins kindliche abgerutscht. Dabei sollen die Serena und Jean-Luc schon volljährig sein. Die achtzehnjährige Serena besucht Paris kurz vor Weihnachten. Sie will auf den Spuren ihrer Eltern wandeln und ihre Hochzeitsreise rekonstruieren, um sich ihrem verstorbenen Vater näher zu fühlen. Sie selbst stellt sich als sehr erwachsen vor, da die Geschichte aus der Ich-Perspektive beider Hauptcharaktere erzählt wird. Allerdings verhält gerade sie sich manchmal dermaßen unreif und kindisch, so dass ich mich mit meinen zweiundzwanzig Jahren zu alt für diesen Roman gefühlt habe.

Die andere Hälfte der Geschichte wird von dem Franzosen Jean-Luc erzählt. Er ist gerade erst frisch von seiner Ex-Freundin getrennt und redet auch wirklich viel über sie. Serena gegenüber verhält er sich total widersprüchlich. In einem Moment ist er arrogant und unfreundlich, in der nächsten Sekunde plagen ihn große Schuldgefühle.

Die beiden Protagonisten könnten wahrscheinlich nicht unterschiedlich sein. Serena ist total durchgeplant und will mit Hilfe ihrer "Agenda" sämtliche Pariser Sehenswürdigkeiten in Rekordzeit abklappern. Nicht nur Jean-Luc, sonder auch mir hat das gehörig missfallen. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Autor es schafft Paris so unromantisch darzustellen. Jean-Luc ist immerhin meiner Meinung. Er ist ein Künstler, ein Fotograf. Er versucht Serena bewusst zu machen, dass sie Paris erleben muss. Diese Lektion versteht sie aber erst ziemlich spät.

Die verschiedenen Persönlichkeiten von Serena und Jean-Luc führen außerdem dazu, dass sich die beiden in die Haare bekommen. Allerdings reagieren beide oft sehr übertrieben. Die Streits wirken dadurch sehr konstruiert. Auch durch die "Liebesgeschichte" kommt keinerlei romantische Stimmung auf.

Fazit: In der weihnachtlichen Liebesgeschichte kommen weder Weihnachtsstimmung noch Romantik auf. Das Buch hat damit jede Erwartung, die ich vor allem auf Grund des wunderschönen Covers hatte, zerstört. Da es mich wenigstens ein wenig unterhalten konnte, gebe ich diesem Buch 2,5 Sterne.