Rezension

Nur bedingt gelungen

Lost in Fuseta - Gil Ribeiro

Lost in Fuseta
von Gil Ribeiro

Bewertet mit 2.5 Sternen

~~Inhalt:

Es geht weiter mit dem portugiesischen Ermittlerteam Graciana Rosado und Carlos Esteves sowie ihrem deutschen Kollegen Leander Lost, einem Asperger Autisten. Eine Polizistin aus einem Nachbarort verschwindet spurlos, was sich niemand erklären kann, war sie doch sehr beliebt bei den Einwohnern. Als sich kurz darauf herausstellt, dass sie ermordert wurde, müssen Graciana, Carlos und Leander jede noch so kleine Spur verfolgen, um mögliche Zusammenhänge herzustellen und Verbindungen aufzudecken. Hat womöglich die angereiste Journalistin aus Angola etwas mit dem Fall zu tun? Und was hat es mit den "Schatten" auf sich?

Meinung:

Den ersten Teil der Serie "Lost in Fuseta" mochte ich recht gerne, verwob der Autor doch geschickt viel Lokalkolorit und portugiesisches Flair mit einem guten Kriminalfall, bei dem der Asperger Leander Lost glänzen, aber auch für witzige Irritationen gesorgt hat. Diese Mischung ist dem Autor dieses Mal leider nicht gelungen. Er konzentriert sich viel zu sehr auf Beschreibungen von Straßen, Orten und vor allem kulinarischen Köstlichkeiten als sich um den Fall zu kümmern. Bisweilen habe ich mich gefragt, ob das Buch nicht eher als Reisebericht von jemanden, der sich in die Algarve verliebt hat, daherkommt. Durchgehend fehlte mir die Ausgewogenheit eines Regionalkrimis zwischen regional und Krimi.

Auch Leander Lost bleibt in diesem 2. Teil für meinen Geschmack relativ blass. Zwar werden manchmal seine besonderen Eigenschaften als Asperger in die Ermittlungen eingebracht, doch leider konzentriert sich der Autor diesmal - völlig unnötig - auf eine Art Liebesgeschichte bzw. ein Fortpflanzungsinteresse (ich kann es leider nicht anders nennen) seitens Leanders. Fand ich an den Haaren herbeigezogen und in seiner Herleitung auch unlogisch.

Der Fall an sich plätschert lange vor sich hin, erst zum Ende des Buches nimmt er Fahrt auf und kommt m.E. auch zu einem relativ befriedigenden Ende. Doch ich hatte igendwie immer das Gefühl, dass der Krimi hier klar im Hintergrund steht ...

Fazit:

Leider nur nette Durchschnittkost. Viel portugiesisches Flair und eine Liebeserklärung an die Algarve, dafür aber wenig Krimi und leider auch ziemlich flache, stereotype Figuren.

2,5 von 5 Sternen, aufgerundet auf 3