Nur gut
Bewertet mit 4 Sternen
45 Jahre nachdem der Zodiac-Killer San Francisco in Atem hielt, taucht in Deutschland ein Nachahmungstäter auf. Dieser stellt die Morde von damals nach und mordet junge Liebespaare. Die Polizei dreht sich im Kreis und kommt nicht weiter, bis Marco Brock, ein Fallanalytiker a.D., auf den Fall aufmerksam wird und den Kommissaren Eva Lendt und Oliver Lamprecht unter die Arme greift.
Die Vermischung zwischen Realität und Fiktion ist einerseits wirklich sehr interessant und spannend. Linus Geschke beschreibt nicht nur den aktuellen Fall und die Arbeit nach der Lösung, sondern er beschreibt auch nochmal die Fälle von damals sehr anschaulich und detailreich. Andererseits ist das aber natürlich auch etwas einfach, da er ja nichts neu erfinden muss, denn die Fakten zum damaligen Fall stehen ja fest. Ansonsten weiß ich leider nicht so was ich von den Büchern halten soll. Der Schreibstil ist teilweise einfach und die Sätze kurz gehalten. Auch hatte ich das Gefühl, als würde alle naselang ein Klischee die Seiten füllen. Sei es das Verhältnis zwischen Eva Lendt und Marco Brock (natürlich mögen die beiden sich nicht) oder die Lebensverhältnisse der beiden im Allgemeinen. Dazu kommt, dass ich leider bis zum Ende keinen wirklichen Draht zu den Charakteren gefunden habe. Sie wechseln ständig irgendwie ihre Meinungen und Ansichten und sind fast die ganze Zeit nur auf Krawall aus. Das fand ich sehr schade. Gut ist, dass man auch mal die Perspektive des Mörders mitbekommt. So kann man sich etwas klarer über seine Motive werden und das war sehr spannend. Was natürlich auffällt, sind die ganz schön gemeinen Cliffhanger nach jedem Teil. Aber Linus Geschke möchte den Leser ja bei Laune halten. ;) Nach dem ersten Teil ist allerdings noch ziemlich viel Luft nach oben und leider hat er diese Lücke meiner Meinung nach nicht ganz gefüllt. Wirklich schade. Das Ende war zwar gut, aber dann doch nicht überragend.
Mein Fazit: Ein guter Thriller mit einigen Schwachstellen.