Rezension

O Alquimista - Überbewertet, dennoch ganz nett zu lesen, wenn man sich drauf einlässt

Der Alchimist - Paulo Coelho

Der Alchimist
von Paulo Coelho

Bewertet mit 3 Sternen

"Der Alchimist" ist die Geschichte eines Jünglings namens Santiago (sein Name wird allerdings nur zweimal erwähnt, die meiste Zeit wird vom Jüngling gesprochen), der sein Leben als Hirte in Andalusien verbringt. Nach einem wiederkehrenden Traum, macht er sich auf den Weg nach Ägypten. Denn sein Traum verspricht ihm einen Schatz.

Das Buch ist mit 172 schnell ausgelesen. Eine Geschichte im Märchenstil, die zum Nachdenken anregen soll und die für meinen Geschmack zu sehr ins Religiöse abdriftet, sodass ich das Gefühl hatte die Bibel zu lesen. Thematisiert wird der Persönliche Lebensweg: Gehe deinen Weg, verwirkliche deine Träume, höre auf die Sprache der Welt, finde die Weltenseele, achte auf Zeichen, sei im Einklang mit deinem Herzen.

Nicht immer war ich mit der Meinung des Autors überein. Ich fand den Gedanken schön, offen zu sein für Zeichen, doch halte ich nichts davon sie übermächtig werden zu lassen und den Weg eines Menschen bestimmen zu lassen. Auch blocke ich sofort ab, wenn der Autor von Ungläubigen schreibt. Wer die Weltenseele findet ist auf der besseren Seite blabla und alle anderen sind verdammt. Fanatismus lässt grüßen.

Auf der einen Seite war mir das Buch zu spirituell und die Stellen, die mich zum Nachdenken anregten, waren leider nicht wirklich etwas Neues. Ich habe mir die Frage gestellt: Hat mich dieses Buch in irgendeiner Form bereichert? Gab es Ansätze, an die ich vorher nie gedacht habe oder Worte, die mich berührten? Ja und Nein.

Ja: Zum Beispiel Seite 22 bis 23. Menschen, die wir Teil unseres Lebens werden lassen, wollen es irgendwann verändern. "Denn alle Menschen haben immer genaue Vorstellungen davon, wie wir unser Leben am besten zu leben haben."

Nein: Entweder ich stimmte mit der Meinung des Autors nicht überein oder ich war von den religiösen Ausführungen nicht berührt, da auch hin und wieder der Gedanke kam: 0815. Das Ende bzw. die Weisheit die man aus dem Ende ziehen kann, ist zB so eine 0815 Sache, dennoch fand ich diesen Aspekt im Grunde schön umgesetzt, weswegen ich mich für drei anstatt 2 Sterne entschieden habe.

Mein Fazit daher: Ganz okay, man muss es aber nicht gelesen haben. Wirklich bereichert hat es mich nicht wirklich. Da bevorzuge ich lieber Sergio Bambarens "Der träumende Delphin: Eine magische Reise zu dir selbst". Dies ist schon das zweite Buch von Coelho, dass mir nicht wirklich gefällt ("Die Hexe von Portobello fand ich füüürchterlich": 1 Stern). Dennoch möchte ich es mit noch einem Werk von Coelho versuchen, bevor ich ihn in meine: Total- überbewertet-Schublade stecke.

"Warum soll ich dann auf mein Herz hören?"
"Weil du es niemals zum Schweigen bringen kannst. Und selbst wenn du so tust, als ob du es nicht hörst, so wird es immer wiederholen, was es vom Leben und von der Welt hält."