Rezension

oberflächlich

Totenlied
von Tess Gerritsen

Bewertet mit 2.5 Sternen

Eigentlich habe ich die Rizzoli & Isles - Romane gern gelesen, bis irgendwann die privaten Probleme der Damen die Fälle "aufgefressen" haben, deshalb jetzt mal was anderes aus der Feder von Frau Gerritsen...

Die Geigerin Julia Ansdell findet in einem Antiquariat in Rom alte Noten - Zigeunerweisen. Doch in dem Büchlein liegt ein loses Notenblatt mit einem unbekannten Walzer "Incendio" von L. Todesco. Dieser Walzer faszniniert sie, so komplex und so besonders ist die Komposition.
Doch kaum spielt sie das Stück, geschehen unheimliche Dinge zwischen ihr und ihrer kleine Tochter. Um zu begreifen, versucht sie die Herkunft des Stückes zu klären, doch dadurch wird alles nur noch verworrener...

Das Frau Gerritsen schreiben kann, steht sicherlich außer Frage, aber während des Lesens habe ich mich immer wieder gefragt, wo ist hier der Thrill. Die Geschichte um die Verfolgung der Juden in Italien war interessant und gut geschrieben, sie rettet auch die Bewertung des Buches. Der Handlungsstrang um Julia Ansdell war für mich nicht ausgereift, teilweise unlogisch und die Auflösung eher so lala.
Ich hatte beim Lesen immer das Gefühl, dass die Autorin sich den Sprung ins völlig andere Fach nicht zugetraut hat und deshalb eine Pseudo-Thriller-Rahmenhandlung konstruiert hat.
Der historische Teil war viel besser und hätte sicher mehr Raum und Ausarbeitung verdient.

Fazit: Schade, für mich eine verpasste Möglichkeit. Thrillerlesern nur bedingt zu empfehlen.