Rezension

Objektiv gut, aber irgendwie hats mich nicht ganz eingefangen! - 3,5 Sterne

Der letzte erste Blick - Bianca Iosivoni

Der letzte erste Blick
von Bianca Iosivoni

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sichtweise beider Protagonisten, also von Emery & Dylan, geschildert. Der Schreibstil ist leicht lesbar. Ich finde, man merkt meist, ob die Geschichte übersetzt oder von einer deutschen Autorin verfasst wurde. Und obwohl diese Geschichte in Amerika spielt, fällt es direkt auf, dass die Autorin deutschsprachig ist. Das ist aber nichts schlechtes. Es fällt nur mir auf.

 

Die Charakterisierung der Protagonisten war ausführlich & tiefgreifend. Die Probleme & Charakteristika waren durchaus nichts besonderes in dem Genre. Aber ich mochte die Protagonisten & hab gerne etwas über sie gelesen, was die Hauptsache für mich ist.

Es gab nur kleinere Dinge, die mich etwas gestört haben. Emery war beispielsweise manchmal etwas zu aggressiv, was aber gut thematisiert wurde & auch Sinn in der Geschichte ergibt. Von daher war das nicht schlimm. Was mich etwas mehr gestört hat, war dieses „alles über ein Kamm scheren“. Sie lehnte alle Good Guys mit der Begründung ab, dass ein vermeintlicher Good Guy ihr mal böse mitgespielt hatte. Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun. Genauso könnte sie auch alle Männer oder alle Gleichaltrigen oder oder oder ablehnen. Das ist halt willkürlich. Es sind doch nicht alle gleich, die eine Eigenschaft teilen. Sowas kann ich einfach nicht nachvollziehen.

An Dylan hat mich nur seine vermeintliche Schwache etwas stutzig gemacht. Er ist zu hilfsbereit. Das klingt nach einer Schwäche, die man sich ausdenkt, weil man eine Schwäche braucht, aber den Charakter trotzdem irgendwie als perfekt darstellen will. Solche Nachteile nennt man bei Vorstellungsgesprächen um sich gut darzustellen. Es klingt also nicht wirklich realistisch. Aber zum Glück hatte er genug andere Probleme, sodass er schon realistisch gewirkt hat.

 

Die Handlung hatte relativ typische Plotpunkte. Vieles war vorhersehbar & man kennt sowas schon aus anderen ähnlichen Büchern. Streiche, Streitereien, Geldprobleme etc. waren hier alle vorhanden. Ich persönlich finde das nicht schlimm. Viele dieser Plotpunkte lese ich auch gern in solchen Büchern. Wie gesagt erwarte ich von einem New Adult Buch keine Innovation. Mir ist nur wichtig, dass ich emotional mitgenommen werde. Das konnte es teilweise auch ganz gut, aber leider nicht immer. Mir fehlte der typische Sog, den ich bei New Adult Büchern, die ich mag, üblicherweise habe & auch suche. Ich habe es gerne gelesen, keine Frage, aber ich war nicht komplett involviert & ständig drin. Ich konnte das Buch ohne Probleme für einige Tage zur Seite legen ohne das Bedürfnis zu verspüren weiter lesen zu wollen. Das finde ich wirklich schade. Und ich weiß nicht genau woran das liegt. Dasselbe hatte ich schon bei Mona Kastens „Begin Again“. Vielleicht liegt es daran, dass deutsche Autoren über das Leben in Amerika schreiben, aber einen richtigen Hinweis darauf finde ich hier nicht wirklich. Ich kann das Problem dabei leider nicht benennen. Es hat mich nur einfach nicht vollkommen mitnehmen können.

 

 

Fazit: An sich hat die Geschichte alles was ein gutes New Adult Buch braucht: Humor, sympathische Charaktere & unterhaltsame Plotpunkte. Nur leider konnte das Buch mich nicht immer emotional mitnehmen. Deshalb habe ich 3,5 Sterne vergeben.

 

 

Hinweis: Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar vom Verlag bekommen.