Rezension

Ödland, Zombies und die verrückteste Truppe, die man je gesehen hat

Wasteland 1: Tag des Neubeginns - Emily Bähr

Wasteland 1: Tag des Neubeginns
von Emily Bähr

Bewertet mit 5 Sternen

Lys Mason lebt mit ihrem Vater in einer kleinen Stadt als Mechanikerin. Da eine Zombieapokalypse das Land heimgesucht hat, besteht die umliegende Landschaft aus totem Ödland. Die Menschen müssen täglich ums nackte Überleben kämpfen, da im Ödland infizierte Menschen, kurz Zombies, lauern. Als Lys eines Tages nach einem Arbeitstag im Ödland nach Hause zurückkehrt, findet sie das ganze Dorf nach einem Zombieangriff in Trümmern vor und ihr Vater ist spurlos verschwunden. Da Lys keine Alternative hat, schließt sie sich dem verschwiegenen Kopfgeldjäger Z an, der sie in die nächste Stadt bringen kann. Doch auf ihrer Reise muss sie sich nicht nur zahlreichen Gefahren stellen, sondern auch genau aufpassen, wem sie ihr Vertrauen schenken kann.

Die Handlung in diesem dystopischen Auftakt hat mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln können. Die Spannung wird durchgehend sehr hoch gehalten und die Ereignisse überschlagen sich geradezu. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und war richtig gehend schockiert als das Buch mit einem gemeinen Cliffhanger endete und ich nicht sofort weiter lesen konnte.
Die Story selbst ist sehr abwechslungsreich und neben Action-reichen Szenen gibt es auch gefühlvolle und besonders lustige Momente. Außerdem überrascht die Handlung immer wieder durch unerwartete Wendungen und war - zumindest für mich - nur an wenigen Stellen vorhersehbar.

Lys ist eine wirklich gelungene Protagonistin. Auch wenn sie stellenweise ängstlich und unsicher ist, ist sie dennoch clever und mutig. Sie wurde facettenreich ausgearbeitet, was mir besonders gefallen hat. Sie handelt für mich sehr nachvollziehbar und ich fand es passend, dass sie eben nicht dauerhaft tough und selbstbewusst war, sondern auch ihre schwachen Momente hat. Dennoch ist sie eine starke, junge Frau, die über sich selbst hinaus wächst und in den entscheidenden Momenten Stärke beweist.

Lys' Reise wird begleitet von einem wirklich bunten Haufen. Diese sind für mich eigentlich auch zu Protagonisten geworden und ich habe jeden einzelnen mit der Zeit lieb gewonnen. Die verrückte Truppe hat außerdem die doch recht düstere Geschichte aufgelockert und für einiges an Lachern gesorgt.
 

"Wir sind vier Leute. Z, der Unnahbare. Victoria, die Starke. Sam Jason, J.S., der Wahnsinnige. Und Lys. Kleine. Süße. Goldi. Die Mutige? Die Naive? Oder die, die gerade blindlings in ihr Verderben rennt?" (S. 97)

 

Der Schreibstil ist einfach genial und mitreißend. Die Stimmung des Buches ist passend für einen Endzeitroman eher düster und beklemmend. Die Welt ist interessant ausgearbeitet und ich habe jedes weitere Detail aufgesogen wie ein Schwamm. Immer wieder gibt es neue Hinweise, wodurch sich mit der Zeit ein gelungenes Gesamtbild ergibt.

 

Fazit:
Der Auftakt der Wasteland Reihe konnte mich mit einer packenden und abwechslungsreichen Handlung, facettenreichen Charakteren und einem genialen Setting komplett begeistern.