Rezension

ohne das gewisse Etwas

Zwanzig Zeilen Liebe
von Rowan Coleman

Bewertet mit 3.5 Sternen

In "Zwanzig Zeilen Liebe" wird eine gefühlvolle und bewegende Geschichte über das Leben, die Liebe und den Tod erzählt, in deren Mittelpunkt das Marie-Francis-Hospiz steht. Hier laufen die verschiedenen Leben der Menschen zusammen. Die Hospizschwester Stella schreibt Abschiedsbriefe im Auftrag ihrer im Sterben liegenden Patienten, die sie nach deren Tod überreichen soll. Doch bei einem Brief bricht sie ihr Versprechen: Sie darf keine Zeit verlieren, den Adressaten zu finden, dann manchmal lohnt es sich für die Liebe und für das Glück zu kämpfen oder auch um Vergebung.

Der Einstieg in den Roman war leider etwas schwerfällig und langatmig. Es fehlte eine wirkliche Handlung. Trotz der bewegenden Momente konnte mich die Geschichte nicht richtig mitreißen und berühren. Rowan Coleman schreibt dennoch gefühlvoll und sprachlich elegant, letztlich fehlte mir das gewisse Etwas - ohne es genau benennen zu können. Der Aufbau des Buches gefällt mir sehr gut, da die Geschichte aus drei wechselnden Perspektiven erzählt wird und somit Einblick in die verschiedenen Welten gibt. Die drei bedeutenden Figuren sind Stella, Hugh und Hope. Leider konnten mich die Geschichten dieser Figuren nicht richtig berühren, obwohl sie durchaus emotional geschrieben sind. Die Erzählstränge werden immer wieder durch Briefe unterbrochen, die das Schicksal der schwer kranken Patienten darlegen und veranschaulichen, was im Leben bedeutend und wichtig ist. Alles in allem ist der Roman ein durchaus gelungenes Werk für zwischendurch. Leider fehlt mir am Ende die nötige Tiefgründigkeit. Die behandelten Themen Liebe und Tod lassen sich wunderbar emotional aufarbeiten, was hier allerdings nur bedingt geschehen ist.