Rezension

Olek über "Mein Herz zwischen den Zeilen"

Mein Herz zwischen den Zeilen - Jodi Picoult, Samantha van Leer

Mein Herz zwischen den Zeilen
von Jodi Picoult Samantha van Leer

Die Geschichte und meine Meinung:
Deliah ist ein unscheinbares Mädchen. In der Schule hat sie keine Freunde, außer ihrer besten Freundin, die ist aber selbst eine totale Außenseiterin. Sie liest gerne und verbringt deshalb ihre Tage oft in der Schulbibliothek. Dort findest sie eines Tages ein Märchenbuch, dass sie förmlich verzaubert hat. Deliah liest das Märchen so oft, dass sie es schon in und auswendig kann. Und trotzdem kommt sie nicht davon weg! Sie liest es Tag und Nacht, und vermeidet teilweise jeglichen Kontakt mit der Außenwelt! Ihre Mutter macht sich schon Sorgen, und schlägt Deliah sogar vor zum Therapeuten zu gehen. Ihre Besessenheit von einem Kindermärchen ist nicht normal. 
Aber Deliah ist weder besessen, noch verrückt. Sie hat einfach nur etwas Außergewöhnliches entdeckt, was man eigentlich nicht vermuten könnte. Die Handlung der Geschichte scheint sich kaum merklich verändert zu haben. Auf einer der vielen Illustrationen ist auf einmal ein Schachbrett im Sand aufgezeichnet, welches vorher auf keinen Fall dort hätte sein können. 
Deliah liest sich immer weiter in das Buch ein. Olivers Geschichte scheint sich zu verändern und sie weiß nicht wieso....
Oliver ist der Märchenprinz des Märchens, welches Deliah liest. Er hat es satt in dieser langweiligen Geschichte festzusitzen, immer das Gleiche zu erleben und zum Schluss ein Mädchen zu küssen, das es garnicht liebt. Er will raus!! 
Als er eines Tages bemerkt, dass er das Schachbrett vor dem Öffnen des Buches nicht weggewischt hat, wartet er einfach mal ab was passiert. Und tatsächlich. Deliah sieht den Fehler. Oliver versucht mit ihr in Kontakt zu kommen. Und das gelingt ihm auch. 
Doch geht da mehr? Ist es möglich etwas fiktives zu verändern, das schon vorherbestimmt ist?

Ich hätte nie gedacht, dass man eine Idee so gut umsetzten könnte! Der Charakter möchte nicht mehr in der Geschichte sein und versucht zu fliehen. Wie man da wohl drauf kommt? :)
Ich bin auf jeden Fall positiv überrascht von der Handlung. Die Konsequenzen für die Charaktere, der Ablauf und die Charaktere selbst waren recht aufwendig und umfassend dargeboten worden. Deliah und Oliver passen perfekt zueinander, und das scheinen sie auch zu spüren. Doch ihre Liebe ist nicht so leicht umsetzbar. Diese Schwierigkeiten lassen den Roman auch so spannend und intensiv werden. 
Leider verebbt die Begeisterung hierbei rasch und ich war nach und nach nur noch genervt von den vielen Misserfolgen der Protagonisten. Und am enttäuschendsten war dann die Lösung. Es wurde wirklich unlogisch und vorher hatte die bessere Ideen für Olivers Befreiung... aber ich will nicht spoilern..:D
Die Handlung wird aus Deliahs und Olivers Sicht erzählt. Zusätzlich gibt es noch kleine Ausschnitte aus dem Märchen in dem Oliver gefangen ist. Nach und nach weiß man also worum es in dem Märchen geht. Es ist wirklich ein schönes Kindermärchen! :)
Der Schreibstil  ist einfach und nicht sonderlich aufwendig. Die Handlung ist leicht zu verstehen, doch am Schuss einfach nicht nachvollziehbar!
Mir haben die Illustrationen zum Märchen sehr gefallen. Meist war nur Oliver abgebildet, aber auch die anderen Figuren. Und das war mal echt ein Highlight, denn damit habe ich erst garnicht gerechnet :)
Das Cover hat mich auch sofort angesprochen. Im Stil einer Spielkarte sieht man Deliah und Oliver. Die farblichen Unterschiede und der Mittelteil passen gut zueinander. Das Cover ist sehr jugendlich und mir gefällt auch, dass beide Geschlechter angesprochen werden.

Fazit: ( 3,5 von 5 Punkten)
Insgesamt lässt sich sagen, dass der Roman nur aufgrund der Idee lesenswert ist. Wer mehr erwarten sollte, wird enttäuscht. Die Handlung zeugt weder von Tiefe und Gefühl für Atmosphäre, noch gibt es ein akzeptables Ende. 
Also nicht ganz das Wahre, aber trotzdem interessant.