Rezension

One Night

One Night - Die Bedingung - Jodi Ellen Malpas

One Night - Die Bedingung
von Jodi Ellen Malpas

Ich muss gestehen, dass ich One Night - Die Bedingung aufgrund des Covers gekauft habe, ohne mir den Klappentext durchzulesen. Und daher habe ich wohl auch gedacht, dass ich es hier mit einer romantisches Mystergeschichte zu tun habe, oder ähnlichem. Womit ich, ehrlich gesagt, überhaupt nicht gerechnet habe, ist ein Erotikroman. Hätte ich die Autorin vorher kurz recherchiert, hätte ich mir das alles hier ersparen können.

Die Bedinung beginnt eigentlich recht spanned in der Vergangenheit, bevor sie in die Gegenwart zu Liv und ihrem Leben springt, und auch der Schreibstil ist nicht übel. Livy kellnert in einem kleinen Café und obwohl sie und der Kaffeeautomat keine Freunde sind, gefällt es ihr dort. Die Abende verbrachte sie bisher immer mit ihrer Großmutter - bis sie Miller begegnet. Und hier beginnt die klassische moderne Erotikgeschichte. Er, groß, gut aussehend, von einer dunklen Aura umgeben, abweisend, hart. Sie, schüchtern, brav, wagt einen One Night Stand mit ihm und will natürlich sofort eine Beziehung mit ihm haben, die er aber wiederum nicht will.

"Vierundzwanzig Stunden, keine Bedingungen, keine Verpflichtungen und keine Gefühle außer Lust." Er lässt mein Knie los, seine Hand wandert an mein Kinn, und er zieht mein Gesicht dichter zu sich heran. ""Und Lust wird es dir bereiten, Livy, das verspreche ich dir."
(Seite 95)

Was mir an Romanen wie One Night nicht gefällt, ist, wie negativ sich die weiblichen Protagonistinnen entwickeln, sobald sie auf einen, Verzeihung, Mistkerl wie Miller treffe. Zuerst noch selbstständig und glücklich, entwickelt Livy sich in eine unterwürfige Sexsklavin, sobald Miller in ihr Leben tritt und egal, wie schlecht er sie behandelt, sie schmachtet ihm nach. Ich konnte ihre Gefühle für Miller einfach nicht nachvollziehen, mir war er einfach durchweg unsympathisch. Es ist nicht mal so, dass er ein harter Typ mit weichem Kern ist, ich mochte gar nichts an ihm. Am schlimmsten fand ich aber, wie er mit Livy umgeht, wie er mit ihr spricht, wie er sie verfolgt, wie er ihr Befehle gibt. Und sie lässt sich das natürlich alles gefallen und findet es toll. Sorry, aber für mich war Miller einfach nur gruselig.

Die ganze Geschichte dreht sich eigentlich nur darum, wie und wann Miller seine 24 Stunden mit Livy bekommt. Es ist ein ewiges Hin und Her, denn obwohl Livy Miller toll findet, sagt sie nicht immer sofort Ja zu ihm. Das zeugt aber nicht unbedingt von Charakter, sondern ging mir als Leserin einfach nur auf die Nerven. Bring es doch endlich hinter dich, dachte ich mir.

One Night - Die Bedingung hebt sich in keinster Weise positiv von anderen Romanen seines Genres ab. Wenn überhaupt, fällt es durch seinen extrem unsympathischen Protagonisten eher negativ auf. Das Cover ist wirklich das mit Abstand Schönste am ganzen Buch, der Rest ist unterer Durchschnitt und konnte mich leider nicht überzeugen.

(c) Books and Biscuit