Rezension

Origin Schattenfunke

Obsidian, Band 4: Origin. Schattenfunke
von Jennifer L. Armentrout

Nachdem Katy bei der Befreiung Beths, der Freundin von Daemons Bruder Dawson, von der Organisation Daedalus gefangen genommen wurde, muss sie nun ein Experiment nach dem anderen über sich ergehen lassen in dem festen Glauben daran, dass sie ihren geliebten Daemon nie wiedersehen wird. Dieser schmiedet in der Zwischenzeit jedoch fleißig Pläne, Katy zu befreien, wofür er sich Hilfe bei dem geheimnisvollen Luc holt. Wie sich bald herausstellt sind für Katys Rettung jedoch weit größere Opfer notwendig als erwartet – da taucht auch noch eine neue Spezies auf, die Origins, die erst zeigen, wie weit Daedalus mit seinen Experimenten tatsächlich geht und welch unkontrollierbare Gefahr sie in ihren Einrichtungen heranzüchten.

Das Cover ist genau wie die Vorgängerbände wunderschön anzusehen und macht sich fantastisch im Regal – da gibt es nichts hinzuzufügen.

Auch der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und entsprechend leicht zu lesen – auch wenn die Formulierung, jemandem den Boden unter den Füßen wegziehen‘ meiner Meinung nach leider ein wenig überstrapaziert wird.

Was neu eingeführt wurde in diesem Band ist der Perspektivwechsel: So erfahren wir meist abwechselnd, was Katy bei Daedalus und Daemon in der Außenwelt widerfährt. Anfangs ist dieser Wechsel zwar ein wenig verwirrend, weil er bei der Geschichte noch ungewohnt ist, aber nach kurzer Zeit gewöhnt man sich daran. Erst als Daemon und Katy wieder aufeinandertreffen und dieselbe Szene plötzlich von jemand anderem weitererzählt wird sorgt der Perspektivwechsel noch einmal kurz für kleine Irritationen, sodass man eventuell schnell zurückblättern muss, um sich zu vergewissern, wer der beiden jetzt erzählt. Für die getrennten Parts am Anfang des Buches ist der Wechsel jedoch die perfekte Lösung.

Spannung gibt es in diesem Buch jede Menge und vor lauter Action bekommt man, genau wie die Protagonisten, kaum Zeit zum Durchatmen. Vor allem der Verrat, der der Gruppe wiederfährt sowie der Kampf in Las Vegas gegen Ende des Buches haben es in sich – als Leser leidet man richtig mit den Charakteren mit, ist wütend, traurig und sprachlos zugleich.

Vor allem Katys Charakterentwicklung war sehr interessant in diesem Band – sie wächst noch weiter über sich hinaus, obwohl sie am Horror der Experimente, denen sie ausgesetzt wird, auch zerbrechen könnte. Dass sie manchmal wirklich ganz kurz davor ist, macht ihre Entwicklung jedoch realistisch und keinesfalls unglaubwürdig – das Ganze geht nicht spurlos an ihr vorbei, vor allem, weil sie mit Schrecken erkennt, zu was sie eigentlich fähig ist.

Insgesamt ist Origin das bisher spannendste und actiongeladenste Buch der Reihe, das einen mit einem fiesen Cliffhanger wahnsinnig dringend auf Band 5 warten lässt!