Rezension

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Oscarreif

Leona - Die Würfel sind gefallen
von Jenny Rogneby

Zum Inhalt:

Ein siebenjähriges Mädchen begeht einen Bankraub, auf den die Polizistin Leona angesetzt wird. Diese ist spielsüchtig und mit ihrem Leben unzufrieden und versucht deshalb, aus diesem auszubrechen. Dabei kennt Leona weder Freund noch Feind, Gut und Böse und handelt nur danach, was ihr (und ihr allein) nutzt.

Mein Eindruck:

Es gibt Bücher, die lassen einen fassungslos zurück und zwar egal, ob man mit dem Gelesenen glücklich oder unglücklich ist. Jenny Rogneby hat das mit ihrer Geschichte um ihre Ich-Erzählerin Leona geschafft. Zwar merkt man insbesondere bei der Beschreibung fast sämtlicher Nebenpersonen (das Kind Olivia ausgenommen), dass es sich bei "Leona" um ein Debüt handelt, da diese Beschreibung so gut wie nicht stattfindet, aber das Schaffen einer absoluten Anti-Heldin ist der Autorin zu 100 Prozent geglückt. Je länger man liest, desto mehr glaubt man "nein, schlimmer kann es nicht mehr kommen", aber - siehe da  - Frau Rogneby setzt immer noch einen drauf. Da sie ihre Figur nach ihrer Zeit als schwedische Kriminologin entwickelte, macht es ernsthafte Sorgen, wie es um die Natur der schwedischen Polizisten, Staatsanwälte und Politiker bestellt ist. So viel menschlichen Müll, der aus Egoismus, Geltungssucht, fehlender Empathie und Gier zusammengesetzt ist, ausgerechnet bei den Personen zu sehen, die für Recht und Gesetz stehen, ist für Ottilie-Normalleserin schwer zu verkraften. Und genau deshalb werde ich die fehlenden Teile der Trilogie vernachlässigen: Ein wenig Glaube an das Gute im Menschen möchte ich mir bewahren.

Fazit:

Eine oscarreife Vorstellung einer Antiheldin, die wirklich jeden manipuliert, - höchstwahrscheinlich auch sich selbst. Um die schillernde Hauptfigur jedoch fast ausschließlich Blässe

3 Sterne