Rezension

Packend, spannend, unterhaltsam

Sechzig Sekunden - James Hankins

Sechzig Sekunden
von James Hankins

Du hast 60 Sekunden Zeit, dich zu entscheiden, ob dein Gesicht mit Säure übergossen wird oder du beide Beine verlierst. Wie entscheidest du dich?

Mit dieser Frage müssen sich unbescholtene Bürger in Boston auseinandersetzen, die nachts von einem perfiden Killer heimgesucht werden. Sie haben nur 60 Sekunden für die Entscheidung, sie dürfen nicht nach Hilfe rufen und wenn sie sich nicht entscheiden können, werden ihnen beide Alternativen angetan.
Die Polizei tappt im Dunkeln, weil der Killer keine Spuren hinterlässt und außerdem die Maske des bekannten Zeichentrickhelden Galaxo trägt. Ihnen rennt die Zeit davon, denn er findet Gefallen an seinem Spiel. Und keiner weiß wann und nach welchem Muster er wieder zuschlägt. Sind die Opfer willkürlich gewählt? Detektive John Spader muss sich bei seinen Ermittlungen beeilen und ehe er sich versieht, bekommt der Fall eine persönliche Wendung….
„60 Sekunden“ ist ein Thriller aus der Feder von James Hankins und erschien im Oktober 2016 im Piper Verlag. Der Klappentext und das Cover sind einfach vielversprechend gewesen und so musste ich das Buch unbedingt lesen.

Schon im Prolog bekommt man die ganze Grausamkeit des Handelns dieses Killers präsentiert. Von da an war ich einfach nur gefesselt und habe die 450 Seiten des Buches verschlungen. Der Killer mordet schneller als die Polizei von Boston hinterher kommt mit ihren Ermittlungen und er scheint auch stets einen Schritt voraus zu sein.

Zu Beginn bin ich mit dem Hauptprotagonisten nicht richtig warm geworden, er hatte jedenfalls nur wenige Sympathiepunkte bei mir. Etwas eigenartig ist sein Charakter, befremdlich würde es gut treffen. Seine Art mit Mitmenschen umzugehen, ist auch nicht wirklich als sozial einzustufen und was seine Ermittlungsmethoden betrifft, ist er wenig bis gar nicht teamfähig musste ich feststellen. Das alles hat aber auch seine Ursache. Bei seinem letzten großen Fall ist eine Menge schiefgegangen und daran knabbert der Detektive auch heute noch.

Das Buch ist in relativ kurze Kapitel eingeteilt. Dadurch ist man versucht, immer nur noch ein Kapitel lesen zu wollen und am Ende wurden es dann doch mehr als dieses vorgenommene eine Kapitel. Schön fand ich auch, dass der Leser gut miträtseln konnte, wer sich hinter der Maske des Galaxo verbirgt. Geschickt werden vom Autor hier und da noch ein paar falsche Fährten gelegt, so dass man erst relativ spät auf den wahren Täter kommt. Das Motiv des Täters wird im Laufe der Handlung erkennbar und zum Schluss bekommt der Leser alle noch offenen Fragen beantwortet, so dass man das Buch ohne Fragezeichen im Kopf schließen kann. Ein Spannungsaufbau ist von Beginn an vorhanden und dieser steigert sich kontinuierlich durch die Handlung ohne das diese abflacht. So hat man als Leser volle 450 Seiten Lesegenuss und ich kann sagen, dass ich mich sehr gut unterhalten gefühlt habe mit dem Buch.

„60 Sekunden“ bekommt von mir volle 5 Sterne und eine Leseempfehlung. Ein Thriller, wie man ihn sich wünscht – packend, spannend, unterhaltsam.