Rezension

Packend und mitreißend!

Die Staubgeborene  (Die Unbestimmten 1) - Jo Schneider

Die Staubgeborene (Die Unbestimmten 1)
von Jo Schneider

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung

 

Die 19-jährige Zianth kann ihren Augen kaum trauen, als sie einen der wertvollsten Edelsteine in den Händen hält, die es gibt! Endlich scheint ein Leben außerhalb der staubigen Minen für sie in greifbarer Nähe – ein Leben in absoluter Freiheit. Doch mit dem Fund erwachen ungeahnte Fähigkeiten in ihr, die sie an einen neuen Ort binden, eine Stadt der Magie. Hier wird sie zur Schülerin des vermutlich dunkelsten Magiers des Landes. Der Winteralb gilt als hart und unbarmherzig und um seine Vergangenheit ranken sich viele düstere Geheimnisse. Immer wieder stellt er Zianth vor Aufgaben, an denen sie zu zerbrechen droht. Bis ihre wahre Gabe ans Licht kommt…

(Quelle und Bildcopyright liegen bei Dark Diamonds)

 

Äußere Erscheinung

 

Auch wenn ich da jetzt vermutlich vielen mit auf den Schlips trete, aber ich mag das Cover echt überhaupt nicht. Also wirklich, wirklich gar nicht. Auf allen fünf Bänden der Reihe findet sich jedes Mal der gleiche Baum an einer Steinwand, der meines Wissens nach nichts mit der Handlung zu tun hat, darüber liegt dann jedes Mal ein anderer Farbfilter. Band 1 ist blau, der Titel steht über dem Baum und ansonsten ist das Cover auch nicht sonderlich spektakulär – was sehr schade ist, weil die Geschichte dahinter so toll ist.

 

Meine Meinung

 

Schreibstil:

 

Jos Schreibstil lässt sich in drei Worten beschreiben: Packend, mitreißend und bildgewaltig. Schon direkt am Anfang schafft sie es, den Leser mit ihrem wunderbar-bildhaften Schreibstil zu packen, neugierig zu machen und eine Grundlage zu schaffen, dass man gar nicht mehr aufhören will. Je weiter man in der Geschichte vorankommt, je mehr sich alles zuspitzt, desto actionreicher und fesselender wird die Art, wie sie die Szenen niederschreibt, bis man gar nicht mehr anders kann, als dem buch zu verfallen.

 

Handlung:

 

Nachdem Zianth in den Mienen einen unfassbar wertvollen Drachenstein findet und über diesen Fund schwer verletzt wird, zeigt sich zum ersten Mal die Magie in ihr. Sie kommt zu Vetsa, einer Heilerin und findet sich kurz darauf in einer Ausbildung als Magierin wieder. Unterrichtet werden sie und ihre Mitschüler von Aster, einem kaltherzigen Winteralben. Während des Trainings wird schnell klar, dass Zianth nicht ohne Grund besser ist als die anderen, dass in ihr so viel mehr steckt, als es den Anschein hatte, als sie dort angekommen ist.

 

Schließlich haben die vielen Jahre in der Miene Zianths Entwicklung maßgeblich beeinflusst, so dass sie mit ihren neunzehn Jahren eher einer Vierzehnjährigen glich. Aber das ändert sich. Zianth erholt sich und auch ihrer Lunge, die von dieser Zeit mit jeder Menge Staub verunreinigt ist (Damit wäre auch der Titel des Buches geklärt), geht es immer besser.

 

Wenn sie nicht gerade beim Training ist, verfolgt Zianth andere Ziele: Sie lernt lesen und schreiben und verbringt Zeit mit ihrer Zimmerkameradin Ilie. Natürlich kommt auch der ein oder andere Mann ins Spiel, aber macht euch mal nicht allzu große Hoffnungen: Bei Band 1 von 5 spielt die Romantik noch keine allzu große Rolle, dafür wird viel Wert darauf gelegt, eine Basis für die folgenden Bände zu legen.

 

Wir lernen viel über die Welt an sich, die Charaktere und den Glauben dieser. Die Magie nimmt ebenfalls viel Raum ein, Gepflogenheiten. Was den Antagonisten angeht, so habe ich eine Vermutung, doch inwieweit die zutreffend ist, erfährt man wohl erst im zweiten Band. Genauso schafft die Autorin ist, am Ende, wenn man denkt, der Höhepunkt ist vorbei und nun klingt nur noch alles ab, noch einen großen Plottwist unterzubringen, so dass man direkt weiterlesen muss, um zu erfahren, ob man richtig liegt.

 

Charaktere

 

Die Protagonistin ist Zianth, ein ehemaliger sogennanter Staubling. Das heißt, sie war in den Mienen zu Hause, trägt überall an ihrem Körper den Mienenstaub und sogar in sich drin (weil sie ihn im Essen aufgenommen hat). Zu Beginn scheint Zianth tatsächlich wie eine sehr schwache Protagonistin, was aber nicht verwunderlich ist, bei der Art, wie sie aufgewachsen ist. Im Laufe des ersten Bandes legt sie bereits eine wahnsinnige Entwicklung hin, lernt eine Menge und wird auch stärker. Gerade das hat mir an ihrer Figur sehr gefallen und ich bin gespannt, ob diese Entwicklung auch in den Folgebänden wieder so gut sichtbar wird wie in diesem.

 

Aster ist der wohl geheimnisvollste der Charaktere. Man weiß nur wenig über ihn, außer dass er ein Winteralb ist und das ihm vermutlich schreckliche Dinge widerfahren ist, die ihn so haben werden lassen: Kaltherzig und unnachgiebig. Er trainiert seine Schüler mit eiserner Hand, aber hin und wieder habe ich beim Lesen das Gefühl gehabt, dass er auch eine andere Seite hat. Aber das war nur selten. Wie er sich in den nächsten Bänden entwickeln wird, kann ich zu dem Zeitpunkt nicht vorhersagen, aber ich werde es gespannt verfolgen.

 

Vesta, die Heilerin, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, da sie eine Art Bezugsperson für Zianth wird. Sie ist sehr weise und vernünftig und gerade deshalb habe ich sie schnell liebgewonnen. Außerdem beschleicht mich das Gefühl, dass ihre Rolle in den Fortsetzungen noch sehr wichtig werden wird und wir mehr über sie erfahren.

 

Auch die anderen Charaktere, und wenn sie nur Nebencharaktere sind, haben alle diese gewisse Tiefe, die einem zeigt, dass die Autorin nicht einfach noch sinnfrei Leute in die Geschichte geworfen hat. Sei es Ilie, Fyrmar oder einer der anderen, sie alle haben ihre Existenzberichtigung, ihren Hintergrund und ihre Rolle in der Geschichte.

 

Fazit

 

»Die Staubgeborene« hat meine Erwartungen nicht nur getroffen, sondern fast zehnfach überboten. Eine fesselende Highfantasy-Geschichte mit so viel Tiefe, wie ich sie selten gelesen habe. Unbedingt lesen!

 

Bewertung

 

5/5