Rezension

Packend und ungewöhnlich

Sweetgirl
von Travis Mulhauser

Bewertet mit 5 Sternen

„Sweetgirl“  ist ein gelungener Debütroman des in North Carolina lebenden Autoren Travis Mulhauser.

Die 16-jährige Percy  ist auf der Suche nach ihrer drogenabhängigen Mutter. Dabei findet sie im Haus des Drogendealers Shelton ein verwahrlostes Baby, das sie an sich nimmt, um es in Sicherheit zu bringen. Es folgt eine gefährliche Flucht durch das verschneite Michigan…

Der Autor beschreibt seine Charaktere sehr detailreich und absolut glaubwürdig. Man bekommt ein klares Bild von ihnen und sie könnten kaum verschiedenartiger sein. Das unterschiedliche Schicksal und ihr Umgang damit macht ihre Einzigartigkeit deutlich. Dabei gelingt es Travis Mulhauser sehr gut auch für die Charaktere Mitgefühl zu empfinden, die man zu Beginn eher in der Rolle des Antagonisten gesehen hat. Die Protagonistin war mir von Anfang an sympathisch und ist für ihr Alter erstaunlich überlegt und verantwortungsbewusst.

Die Beschreibungen der winterlichen Landschaften von Michigan sind wunderschön, aber es wird auch deutlich, dass sie nicht ungefährlich sind.

Obwohl die Handlung  zum Teil sehr grausam und traurig ist, gab es auch viele Stellen an denen ich Schmunzeln musste.  Die Dialoge zwischen Percy und Portis finde ich einfach großartig. Ich mag die beiden, sie bringen eine Menge Leben in das Buch und geben immer wieder Anlaß zum Lachen.

Durch den lockeren Schreibstil und die sich aufbauende Spannung bin ich nur so durch die Seiten geflogen.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist lebendig, spannend, humorvoll und emotional mit vielfältigen Charakteren und tollen Landschaftsbeschreibungen.

Kurz: Ein kurzweiliges und abwechslungsreiches Lesevergnügen, das ich empfehlen kann.