Rezension

packende Fortsetzung

Dignity Rising 2: Schwarze Prophezeiung - Hedy Loewe

Dignity Rising 2: Schwarze Prophezeiung
von Hedy Loewe

Bewertet mit 4.5 Sternen

 Achtung: 2. Band einer Reihe, inhaltliche Spoiler zum Vogänger vorhanden

Bereits im ersten Band konnte mich das 300 Jahre in der Zukunft spielende Weltraumsetting schnell fesseln. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit habe ich gut in die Geschichte zurückgefunden. Es geht nahtlos weiter, Rückblicke gibt es nur wenige in Form kleiner Andeutungen an Zurückliegendes.

Erneut hat es mir der Erzählstil ein wenig schwer gemacht. Ich emfinde die Erzählweise überwiegend als etwas distanziert und meist recht wenig ausgeschmückt. Teilweise wirkt es etwas umständlich, gestelzt. Doch nach ein paar Kapiteln war ich soweit in der Geschichte gefangen, dass mir der Schreibstil nur noch wenig Schwierigkeiten bereitet hat.
Nicht ganz leicht zu Überblicken ist erneut die Vielzahl an Figuren und Handlungsorten. Ein Personenregister hätte der Reihe auf jeden Fall nicht geschadet. Die Perspektie springt zwischen den einzelnen Figuren und Orten. Dabei gibt es einige zeitliche Verschiebungen, wodurch nicht immer klar ist, wie nah die Feinde einander vielleicht schon gekommen sind.

Das Buch war für mich eine nervliche Achterbahnfahrt. Spannende, dramatische Szenen, gefühlvolle Momente, (unnötig) brutale Szenen. Es geht auf jeden Fall abwechslungsreich zu. Shay, Jon und ihre Verbündeten formieren sich und machen sich in verschiedenen Konstellationen auf, unterschiedliche Missionen zu erfüllen. Dabei sitzt ihnen der Rat schon im Nacken. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, den nicht jeder der "Helden" gewinnen kann. Dadurch habe ich durchweg mitgefiebert, ob die sympatischen Rebellen ihre Ziele erreichen werden. Gleichzeitig hat mich dies aber auch oft wahnsinnig gemacht, denn letztlich machen es sich die Figuren unnötig schwer. Oftmals fehlt nur eine kurze Kommunikation untereinander, die viel Drama und Konflikt hätte vermeiden können. Zwar schaffen sie sich die Möglichkeit, sich untereinander Nachrichten zukommen zu lassen, nutzen sie aber teilweise nicht oder erst sehr spät, was nicht immer ganz logisch ist und wodurch eigentlich erst unnötige Schwierigkeiten entstehen. Andererseits waren es aber natürlich gerade diese Probleme, die die Handlung umso spannender gemacht haben...

Schade ist, dass eine Figur, die das Ende des ersten Bandes sehr dramatisch gestaltet hat, gar nicht auftaucht. Sie wird kurz gesucht, spielt dann aber keine weitere Rolle, obwohl sie entscheidendes Wissen mit sich herumträgt. Ich hoffe daher, dass im weiteren Verlauf nochmal auf diesen Charakter eingegangen wird. Auch sonst bleiben noch einige Frage zu vorhandenen Figuren offen. Aber der Weg von Shay und Jon ist auch noch lange nicht zuende...

Fazit
Packender zweiter Band, der ebenso viele spannende wie gefühlsgeladene Szenen enthällt. Die mangelde Verständigung der Rebellengruppen untereinander sorgt zwar für umso mehr Dramatik, hat mich aber auch einige Nerven gekostet. Ich freue mich bereits auf den dritten Band des Zukunftsabenteuers und ein Wiedersehen mit den facettenreichen Figuren.