Rezension

Packende Thematik, aber streckenweise langatmig

Das Eis - Laline Paull

Das Eis
von Laline Paull

Bewertet mit 3.5 Sternen

In der Arktis beobachten die Passagiere eines Kreuzfahrtschiffes wie ein Gletscher kalbt und eine Leiche freigibt. Der Umweltaktivist und Polarforscher Tom Harding verschwand auf einer Expedition mit seinem besten Freund Sean Cawson. Nun sollen in einer gerichtliche Anhörung die Todesumstände geklärt werden. Ein tragischer Unfall oder trifft Sean eine Schuld am Tod seines Freundes?

Laline Paull. erzählt eine brisante Geschichte über Freundschaft, Ideale und Erfolg um jeden Preis. Der Roman beginnt fesselnd und gesellschaftskritisch, verliert sich im weiteren Verlauf jedoch in teilweise langatmigen Rückblenden, lediglich die Frage, was damals wirklich geschah,, hält die Neugierde des Lesers aufrecht. Dabei sind die Beschreibungen der aktischen Landschaften und die Verknüpfung von aktuellen Themen, wie Umweltschutz, Klimawandel und Wirtschaftskriminalität, mit dem Romangeschehen sehr gut gelungen, dennoch vermag die Geschichte nicht durchgehend zu fesseln. Dies liegt zum einen an den mitunter abrupten Zeitsprüngen, zum anderen an der stereotypen Hauptfigur, für die der Leser kaum Mitgefühl entwickelt. Die Nebenfiguren bleiben recht blass, lediglich das Bild von Tom Harding, das durch die Rückblenden erzeugt wird, überzeugt.

Ein Roman mit packender Thematik, der zum Nachdenken anregt und die Folgen des Klimawandels anschaulich vor Augen führt, jedoch streckenweise etwas langatmig geraten ist.