Rezension

Paläo-SETI in einem rasantem Action-SF-Werk

LOST GOD - Gregor Spörri

LOST GOD
von Gregor Spörri

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Menschheit droht die Vernichtung durch eine unvorstellbare Macht. LOST GOD – DAS JÜNGSTE GERICHT ist ein auf geheimnisvollen alten Mythen und einem verstörenden Erlebnis des Autors basierender, zeitnah spielender Sci-Fi-Thriller, dessen fesselnde Handlungsstränge sich auf ein apokalyptisches Finale zubewegen, das jede Vorstellung sprengt. Und so beginnt die Geschichte: Ein lastwagengroßes UFO erscheint über der Erde. Auf seiner Hülle prangt ein sichelförmiges Zeichen. Ein Imam deutet das Zeichen als Symbol des Islam und behauptet mit Bezug auf den Koran, das Objekt stamme von den Bewohnern einer Schwesterwelt der Erde. Eine islamistische Terrororganisation ruft daraufhin zum globalen Heiligen Krieg auf. Alien-Forscher Erich von Däniken entdeckt das gleiche Zeichen auf einem jahrtausendealten sumerischen Rollsiegel und prophezeit der Welt einen Götterschock ganz anderer Art. Sowohl Russland als auch China wollen das mysteriöse UFO erforschen, doch US-Präsident Donald Trump will den beiden Ostmächten unbedingt zuvorkommen – eine verheerende Entscheidung. Während Terroristen Europa ins Chaos zu stürzen versuchen, hebt in Cape Canaveral eine Raumfähre ab. Die Besatzung soll das zum göttlichen Zeichen hochstilisierte UFO bergen und in der Ladebucht der Fähre zur Erde bringen. Mit an Bord sind der verwegene Navy-Flieger Tom Taylor, die junge Wissenschaftsjournalistin und Querdenkerin Sally Brown sowie der wortkarge deutsche Raketeningenieur Gunther Wolf, der mehr über das UFO und seine Herkunft zu wissen scheint, als er zuzugeben bereit ist. Doch kaum ist die Raumfähre gestartet, gerät die Welt in einen Strudel apokalyptischer Ereignisse. Hinweis des Autors: LOST GOD enthält viele Themen, Schauplätze, Handlungsstränge und Figuren, sowie einige kühne Thesen. Wer einfach gestrickte Geschichten mag, wird mit meinem Roman nicht glücklich.

Ein geheimnisvoller Satellit erscheint in der Nähe der ISS. Während die IS ein Zeichen Allahs darin sieht, lädt. US-Präsident Erich von Däniken ein.

Das Cover des Buches ist sehr passend und auffällig gemacht, obwohl es eigentlich schlicht ist.

Mit dem Schreibstil des Autors hatte ich zu Beginn meine Probleme, v.a. die Tagebuchform irritierte mich etwas. Nach einiger Zeit gewöhnte ich mich allerdings gut daran.

Die Protagonisten und Orte werden sehr gut dargestellt, wissenschaftliche Begriffe etc. werden sehr gut erklärt. Auch die Mischung aus realen und fiktiven Personen fand ich gut.

Was im 1. Kapitel wie ein Indiana-Jones-Abenteuer beginnt, setzt sich schließlich in einem fulminatem Endzeit-Thriller fort.

Die Spannung war auf sehr hohem Niveau und riss nie ab.

Einziger Wermutstropfen des Buches ist das letzte Kapitel, das mich leider nicht vollkommen überzeugen konnte. Auch das nicht ganz abgeschlossene Ende trug dazu bei.

Insgesamt spielt das Buch sehr realitätsnah, die realen Personen werden passend dargestellt.

Fazit: Ein Endzeitthriller der Sonderklasse, der gekonnt mit Paläo-SETI zu spielen weiß. 4,5 Sterne