Rezension

Pariser Geschichten

Der langsame Walzer der Schildkröten - Katherine Pancol

Der langsame Walzer der Schildkröten
von Katherine Pancol

Bewertet mit 3 Sternen

Nach dem großen Erfolg ihres Romans ist Joséphine mit ihren Töchtern in ein besseres Viertel in Mitten von Paris gezogen. Eigentlich hat sie sich in der Vorstadt wohler gefühlt, doch so langsam lebt sie sich ein. Den Tod ihres Mannes hat sie so langsam verwunden, obwohl der neue Mann in ihrem Leben ihr nicht so nahe ist, wie sie es sich wünscht. Mit ihrer Schwester Iris hat sie wenig Kontakt, diese hat sich in Behandlung begeben und ihr Mann Philippe ist mit dem gemeinsamen Sohn nach London gezogen. Für ein neues Buch fehlt Joséphine eine zündende Idee.

 

Joséphine zum Zweiten, nach den gelben Augen der Krokodile bekommen wir es hier nun mit dem langsamen Walzer der Schildkröten zu tun. In Joséphines neuer Umgebung wird sie kurz nach dem Umzug überfallen, sie tut die Sache als harmlos ab und sie muss erst von einer Freundin überzeugt werden, zur Polizei zu gehen. Nur wenig später wird die Lehrerin ihrer jüngeren Tochter Zoé tot aufgefunden. Es herrscht große Angst im Haus. Unbeirrt davon will Joséphine ihr Leben voranbringen, sie will ihre Frau stehen. Völlig durcheinander gerät sie durch einen unerwarteten, aber insgeheim ersehnten Kuss.

 

Nach dem liebenswert chaotischen ersten Band ist dieser zweite Band mit einer Reihe von Todesfällen ungleich düsterer. Immer noch sucht Joséphine ihren Weg. Den Entwicklungen fehlt allerdings die Leichtigkeit und der skurrile Witz, der nach dem ersten Band zu erhoffen gewesen wäre. Die Ausschweifungen wirken teilweise nicht sehr glaubwürdig und legen sich wie eine Bürde auf Joséphines eigentlich interessante Entwicklung. So schwankt man zwischen neugieriger und gefesselter Lektüre und der Versuchung, die unwichtig und allzu weit daher geholt erscheinenden Teile zu überblättern.

 

Nach einem witzig turbulenten ersten Band ein düsterer zweiter Band mit einigen Längen.