Rezension

Passabler Psychothriller

Glücksmädchen - Mikaela Bley

Glücksmädchen
von Mikaela Bley

Bewertet mit 3 Sternen

"Glücksmädchen" ist ein skandinavischer Psychothriller, der sich perfekt zu Unterhaltungszwecken eignet. Wem Bücher anderer skandinavischer Autoren gefallen macht hiermit nichts falsch.

Das Cover von "Glücksmädchen" ist durch den verschwommenen Hintergrund recht auffallend gestaltet und weckt so schon einmal Interesse beim Leser. Die durch die dunklen Farben erzeugte mystische Stimmung passt hervoragend zur späteren Handlung, wobei es schwierig ist sich unter dem Buchtitel jene genauer vorzustellen. Mir hätte ein anderer, weniger abstraktert Titel, der näher an der Handlung liegt besser gefallen. Der Klappentext liest sich insgesamt recht kurz und verrät auch nicht zu viel über das Buch. Leider ist die Handlung auch die größte Schwäche des Buches, da für meinen Geschmack zu viele verschiedene Handlungsstränge miteinander vermischt werden. Beziehungsweise springt die Autorin häufig zwischen unterschiedlichen Erzählperspektiven hin und her, was mich beim Lesen anfangs sehr verwirrt hat. Grundsätzlich ist es ja nichts Schlechtes den Erzähler häufig zu wechseln, da das Buch so lebendiger wirkt und das Erzähltempo ansteigt. Aber in diesem Fall wechselt die Autorin manchmal wärend eines Handlungsstranges den Erzähler/die Erzählerin. Ich kannte mich so manchmal nicht mehr richtig aus, ob es nun noch Informationen zu einer bestimmten Handlung gibt oder nicht. Auch ein Personen- und Ortsverzeichnis wäre hilfreich gewesen, da die verschiedenen schwedischen Orte und Namen für mich als deutsche Leserin manchmal nicht gut zu merken waren. Aber nun genug gemeckert.

Positiv fällt auf, dass die Lösung nicht von vornherein auf der Hand liegt und man als Leser nicht von Beginn an weiß, wie die Geschichte endet. Die Autorin versucht ihre Leser auch auf Irrwege zu führen, um nicht zu geradlinig zum Mörder zu führen. 

Die Charaktere sind insgesamt alle ordendlich gezeichnet, die Protagonistin Ellen hat mir besonders zugesagt. Ihre eigene Panik und Geschiche rund um ihre verstorbene Schwester haben sie gezeichnet und machen ihre Persönlichkeit aus. Auch die anderen Figuren haben mir gefallen. Natürlich finden sich auch in "Glücksmädchen" einige Stereotype, die mich aber nicht gestört haben. Lediglich mit Jimmie hatte ich so meine Probleme, vor allem mit seinen Entscheidungen und der Auflösung seines Geheimnisses am Ende. 

Der Spannungsbogen hält recht ordendlich und es gibt nur einige Längen zwischendurch, die Autorin scheibt ein einem sehr angenehmen Stil mit einem durchschnittlichen Erzähltempo.

Das Ende kommt dann leider etwas vorhersehbar daher, jedoch findet noch eine gute Auflösung des Falls "Lycke" statt. Das Privatleben von Ellen wird von der Autorin offen gelassen. 

 

Alles in allem ist "Glücksmädchen" ein guter Zeitvertreib und wer skandinavische Autoren mag wird seinen Spaß daran finden. Für mich ist es nur nicht mit anderen Büchern von Autoren wie z.B. Sebastian Fitzek, Åke Edwardson oder Jussi Adler-Olsen vergleichbar.