Rezension

Passagier 23 – Ich wusste mit Kreuzfahrtschiffen kann wat nich stimmen

Passagier 23
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 4 Sternen

Spaß. Aber Kreuzfahrtschiffe haben mich noch nie besonders interessiert und ein Thriller, dessen Handlungsort mich an die AIDA denken lässt, hat mich, wie ich zugeben muss, im ersten Moment nicht vom Hocker gehauen. Ähnlich wie: Ein Mord auf einer Insel? Hmm naserümpf. Ich gebe auch ganz ehrlich zu: Diesen Thriller habe ich nur gelesen, weil er von Fitzek stammt und nicht weil mich die Inhaltsangabe neugierig machte. Und mein Urvertrauen in Fitzek-Thriller wurde nicht enttäuscht. Irgendetwas wird sich Fitzek schon mit seinem schwimmenden Handlungsort gedacht haben und nach wenigen Seiten wurde ich schon eines Besseren belehrt. Ein Psychospiel auf einem Kreuzfahrtschiff? Genial – so kann man sich irren.

Über das Tabuthema, welches Fitzek aufgreift, werde ich nichts verraten, da dies absolut alles ruinieren würde für Leser, die das Buch noch nicht kennen. Ich kann nur so viel verraten: Ich war überrascht und erschüttert und kann dem Autoren dazu nur beglückwünschen, da es in diesem Genre sehr schwierig ist, Fanleser noch zu überraschen und bei „der Stange zu halten“ ohne immer schrecklichere Brutalitäten sich auszudenken. Das braucht Fitzek in diesem Thriller nicht.

Martin Schwartz, Polizeiermittler, riskiert alles in seinem Beruf: seine Gesundheit und Sicherheit. Er lässt sich Viren spritzen, Zähne ausschlagen, den Kopf rasieren oder geht in ein polnisches Gefängnis. Undercover schlüpft er in Rollen, um Verbrechen das Handwerk zu legen. Denn Martin ist seit dem Selbstmord seiner Frau, dem auch der gemeinsame Sohn zum Opfer gefallen ist, alles egal.

Deshalb ist er auch der geeignete Mann für gefährliche Fälle. Auf die Sultan, einem Kreuzfahrtschiff, lockt ihn jedoch ein Fall, der ihn persönlich betrifft und für die er in keine Rolle schlüpfen muss. Was geschah wirklich mit Nadja und Timmy? Und was geschieht an Orten, wie einer schwimmenden Stadt – einem Kreuzfahrtschiff, auf dem die Polizei keine Macht mehr hat, sobald man auf See gestochen ist?

Ich blieb lange im Dunkeln und erst mit der Aufklärung brachte Fitzek wirklich Licht ins Dunkel. Wer Fitzek kennt, wird mit Passagier 23 wieder einen spannungsgeladenen Psychothriller vorfinden, der schnell zum Pageturner wird. Besonders gefallen haben mir wie immer seine Danksagung und den Einbau von vertrauten Figuren. Aus "Amokspiel" lassen nämlich kurz Diesel und Ira grüßen. Mir gefällt es wenn Autoren so ihre Figuren, Schauplätze etc. miteinander verknüpfen.

„Und Hühner sterben an Karies.“

Kommentare

wandagreen kommentierte am 13. Januar 2015 um 11:42

:-) Lustige und angenehme Rezi, wenn ich auch dein Fazit nicht verstanden habe. Sollte ich jetzt über Hühnchen grübeln? Sollten Luxusliner und Dampfer nicht generell ausschliesslich vergetarisches Essen anbieten? Und überhaupt alle? Dann könnte es eventuell wieder zu einer natürlichen Todesursache sowohl bei Rindern wie auch bei Hähnchen, etc. kommen. Ob das gemeint war? Gehe also grübelnd in den Tag.

Nein, Scherz beiseite: du könntest mich dazu verleitet haben, evtl doch mal in einen Fitzek-Roman reinzuschauen!

DinDin kommentierte am 13. Januar 2015 um 15:59

Hahaha :'D der letzte Satz ist ein Zitat aus dem Buch, der mich total zum Lachen gebracht hatte, obwohl es sich um einen Pyschothriller handelt, die ja einen nicht unbedingt zum Lachen bringen.

Danke schön. Ich freu mich sehr über deinen Kommi :)