Rezension

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Peinlich und langatmig

I Will Fear No Evil
von Robert A. Heinlein

Der reiche und erfolgreiche Johann Sebastian Smith liegt mit 95 Jahren im Sterben, doch die Ärzte versuchen alles denkbar Mögliche um ihn am Leben zu erhalten, da er ihre Forschung immer mit hohen Summen unterstützt. Da sein Geist noch intakt ist möchte Smith einen jungen Körper kaufen, um sein Gehirn in diesen zu transplantieren. Denn er möchte auf gar keinen Fall sterben. Er selbst sieht es nicht wie die Mehrheit der Menschen, dass nach einer bestimmten Zeit der Körper und auch der Geist, die Welt verlassen müssen. Er denkt, dass er mit seinem Geld alles kaufen kann.

Zitat: "Aber der Schlüssel ist viel Geld" (S. 22)

Das einzige Problem welches ihm noch im Weg steht ist seine Blutgruppe. Denn diese ist AB negativ, so dass es wenige potentielle "Körperspender" gäbe. Doch direkt im nächsten Satz wird uns verraten, dass seine sehr attraktive Sekretärin genau diese Blutgruppe besitzt. Diese stirbt dann bei einem Mord und das Gehirn von Johann wird in ihren Körper transplantiert. Allgemein gibt es sehr viele Stellen im Roman, welche sehr vorauschauend sind und dem Leser die Lust am weiterlesen erschweren. Ich hätte am liebsten bereits nach 50 Seiten das Buch in die Ecke geworfen. Schade eigentlich.

Damit beginnt dann die Geschichte von Joan Eunice Smith. Einem alten Tattergreis mit neuem und jungen Körper. Doch das ist nicht skurril genug, denn der Geist seiner Sekretärin lebt im alten Körper weiter und unterhält sich ununterbrochen mit Johann. Von Anfang an merkt man, dass er einfach nur auf das Eine aus ist. Aber dabei nimmt er nicht nur eine Person ins Auge, sondern jede! Jede Person welche ihm näher kommt, küsst und bedrängt der Lüsterne Alte. Seinen Anwalt, welcher auch schon 70 Jahre alt ist, sucht er sich dann als erstes Sexobjekt aus. Denn er ist richtig versessen endlich einen Orgasmus in einem weiblichen Körper zu haben. Diesen bekommt er dann glatt bei einer Tracht Prügel auf den Hintern serviert. Sein nächstes Ziel lässt er dann nicht sehr lange auf sich warten uns möchte schwanger werden. Aber nicht von irgendwem, sondern mit den eingefrorenen Spermien von seinem alten Körper.

Der Beginn der Geschichte war theoretisch ganz gut gelungen. Es war interessant seinen Gedanken über eine Gehirntransplantation zu folgen. Doch spätestens nach der Operation ist dann die Luft raus und die Handlung schleicht nur so vor sich hin.

Die knapp 400 Seiten sind schrecklich langatmig und langweilig. Die Dialoge ziehen sich und man erkennt weder Handlung noch Höhepunkt der Geschichte. Zumindest keine die einen Sinn hat. Es ist einfach nur peinlich wie Heinlein die Frauen im Buch darstellt. Seine Fantasie ist dort wirklich mit ihm durchgegangen, denn alles in dem Roman ist auf Sex ausgelegt. Jedoch nicht auf erotische Art und Weise, sondern einfach nur peinlich! Von Science Fiction Spannung kann man hier wirklich nicht sprechen. Heinleins Titel als Altmeister der Science Fiction kann ich deshalb überhaupt nicht unterschreiben. Ich denke die Idee wurde bei vielen Büchern und Filmen um einiges besser umgesetzt als hier.

Bei der Rebuy Bücherchallenge habe ich das Thema Science Fiction zugeteilt bekommen. Leider ein Thema welches ich bisher noch nie gelesen habe. Auch in meinem Bücherregal hat sich keines gefunden, welches nur ansatzweise als Science Fiction beschrieben werden könnte. So fand ich im Regal meines Vaters diesen Roman von 1970. Für mich bleibt daher Science Fiction immer noch ziemlich uninteressant.