Rezension

Perfect world?

Ananda - Beta - Rachel Cohn

Ananda - Beta
von Rachel Cohn

Bewertet mit 3 Sternen

Ein wunderschönes Insel-Paradies hat Rachel Cohn mit Demesne geschaffen. Gesunde Luft, gesundes Wasser, das den Badenden verjüngt, Schokolade ohne Kalorien … um nur einiges aufzuzählen. Aber dieses Paradies ist nur denen vorbehalten, die es sich leisten können. Hier leben nur die Superreichen und die Klone für die Arbeit.

Elysia ist ein Klon, aber kein Arbeitsklon, sondern ein seltener Teenager-Klon in der Testphase … eben eine Beta-Version. Die Autorin lässt Elysia ihre Geschichte erzählen und so lerne ich alles mit ihren Augen kennen. Ihre Naivität ist zunächst "herzallerliebst". Ich musste oft grinsen, wenn sie nach unbekannten Ausdrücken in ihrer Datenbank sucht. Aber sie lernt schnell und die Schattenseiten des Paradieses bleiben ihr und damit auch mir als Leser nicht lange verborgen.

Der Schreibstil ist zwar recht angenehm zu lesen, aber ich finde ihn ein wenig unterkühlt und sachlich. Es kommt zunächst nicht viel Atmosphäre auf und auch auf Spannung muss ich streckenweise verzichten. Die Geschichte plätschert so vor sich hin und erst nach ca. 200 Seiten geht es dann allmählich zur Sache. Dann wird es allerdings richtig spannend und fesselnd. Es gibt einige Wendungen, die mich sehr überrascht haben und die Geschichte gipfelt in einem Ende, mit dem ich absolut nicht gerechnet habe. Ein bisschen Romantik darf natürlich auch nicht fehlen und ein bisschen Gesellschaftskritik peppt die Geschichte einigermaßen auf.

Aber trotzdem finde ich das Buch eben nur ganz nett und es ist eines von vielen in der Schwemme der Jugend-Dystopien. Ich weiß nicht, ob ich die angekündigte Fortsetzung noch lesen mag. Vielleicht bin ich zu sehr verwöhnt durch die Panem-Trilogie, die für mich bisher unerreicht ist.