Rezension

Perfekte Neuinterpretation und doch mehr!

Liebe keinen Montague (Luca & Allegra 1) - Stefanie Hasse

Liebe keinen Montague (Luca & Allegra 1)
von Stefanie Hasse

Bewertet mit 5 Sternen

Auf dieses Buch habe ich mich schon eine Weile gefreut.

Allgemein finde ich "Romeo & Julia" nicht das beste Werk von Shakespeare, aber irgendwie hat die Geschichte doch ihren Zauber... und genau den hat Stefanie Hasse perfekt aufgefangen und wiedergegeben! Ich hatte als Leserin das Gefühl, wirklich im Verona vergangener Zeiten unter Julias Balkon zu stehen... Denn obwohl das Buch in heutiger Zeit (und nicht in Verona) spielt, ist die Atmosphäre, gerade durch die Zitate, die der Originalversion. Trotz vieler Parallelen und Anspielungen ist "Luca & Allegra" dennoch eine eigene Geschichte, die man nicht vollkommen vorhersehen kann.

Es stimmt, dass man wenig über die Charaktere erfährt und sie durch die schnelle Handlung eher blass bleiben. Für mich passt das aber, denn die Geschichte von Romeo und Julia könnte die aller Liebenden sein. Es ist egal, wie lange sie gebraucht haben, um sich zu verlieben, egal warum sie sich lieben und egal, wie genau sie sich kennen gelernt haben. Es ist DIE Liebesgeschichte schlechthin, stellvertretend für alle anderen. Dennoch hoffe ich natürlich, dass im zweiten Band Luca noch mehr Auftritte hat ^^
 

Wundervoll finde ich auch die Vermischung von römischer und griechischer Mythologie, mit der wohl bekanntesten Liebesgeschichte, um deren Hintergründe zu erklären. Obwohl bekennender Mythologiefan, war mir die Geshcichte von Amor und Psyche ja unbekannt und so habe ich mir gleich mal das eBook runtergeladen ^^ Auch der Shakespeare- Aufbau in fünf Akte, mit einzelnen Szenen hat mir sehr zugesagt. So konnte man einerseits erahnen, was noch kommen würde und andererseits das Gefühl haben, die wahre Romeo & Julia- Geschichte zu lesen. Doch nicht nur den Aufbau hat Stefanie Hasse gekonnt übernommen, sondern auch die drei Hauptmerkmale Shakespeares Tragödien - die Geschichte beginnt in media res, also mittendrin, mit Trip gibt es diese eine Figur, die die intensive Handlung etwas auflockert und gegen Ende gibt es diesen einen Moment, ab dem einfach alles schief läuft und bei dem man als Leser "Neeeeein, warte! Redet!" rufen möchte. Dafür verzeihe ich sogar diese Twilight- Marktplatz- Szene :D

Gleichzeitig hat die Autorin Orte, Dinge und Situationen zu bildlich beschrieben, dass man das Gefühl hat,vor Ort zu sein, mit Allegra die wunderschöne Landschaft zu bewundern, die Gefahren zu erahnen und auf dem Ball das Tanzbein zu schwingen.

Neben der Dramatik die gekonnt geschürt wurde, ist das Buch aber auch sehr emotional und besonders Allegras Einsichten über das Wesen der Liebe während der Prüfung konnten mich berühren und bewegen.

Jetzt bleibt mir nur noch, dem zweiten Band entgegenzufiebern, um Antworten auf meine vielen Fragen zu finden - Wie können Capulets und Montagues Nachkommen von Amor und Psyche sein, warum spürt Luca den Hass nicht, wieso sterben die beiden Blutlinien nicht aus, wer ist der Dunkle...

 

 

Fazit:

Eine perfekte Neuinterpretation, die stilistisch und atmosphärisch nah am Original bleibt, genauso fantastisch, dramatisch und herzzerreißend ist und dennoch eine eigene Geschichte ist. "Luca & Alegra", das ist genau wie "Romeo & Julia" eine Liebesgeschichte, stellvertretend für jede andere Liebe und damit genau, was ich lesen wollte!

 

Kommentare

Ronja empfahl am 17. Juni 2016 um 22:03

... die vollständige Rezension:

http://marys-buecherwelten.blogspot.de/2016/06/luca-allegra-liebe-keinen-montague.html