Rezension

Peters 5ter Fall

Foxglove Summer - Ben Aaronovitch

Foxglove Summer
von Ben Aaronovitch

Bewertet mit 4 Sternen

Achtung, enthält Spoiler zu den vorherigen Bänden! Die man vor diesem Teil übrigens unbedingt gelesen haben sollte ; )

 

Peter Grant verlässt SEINE Stadt London um auf dem platten Land zu ermitteln. Zwei Mädchen sind mitten in der Nacht aus ihren Betten verschwunden und da dies durchaus auch magische Ursachen haben könnte, muss The Folly eingreifen. Obwohl sich zunächst keine entsprechenden Spuren finden lassen und auch ein Ettersbergveteran vor Ort nichts Übernatürliches bemerkt hat, schließt sich Peter der örtlichen Polizei an und steht mit seinen ganz speziellen Kräften bei der Kindersuche zur Verfügung.

Ich oute mich hiermit mal als großer Fan der Reihe, denn Aaronovitch trifft da bei mir immer genau ins Schwarze. Witzig, voller schwarzem und scharfzüngigem Humor erzählt er seine skurrilen Geschichten um den grundsympathischen, aber natürlich nicht fehlerlosen Peter. Die Spannung bleibt nie auf der Strecke, detailreich ausgearbeitet entfaltet sich eine wahrhaft magische Atmosphäre. Obwohl die Stadt London bisher eine wichtige Rolle in der Reihe gespielt hat, kommt die Story dieses Mal auch sehr gut ohne aus. Aaronovitch entführt den Leser nach Herefordshire und weiß auch hier kleine und größere Sehens- und Merkwürdigkeiten der Umgebung gut in Szene zu setzen. Stadtkind Peter zwischen Schafskacke, Wald, Wiesen und noch mal Wald zu erleben hatte durchaus auch etwas für sich. Vermisst habe ich allerdings Molly mit ihren kulinarischen Köstlichkeiten, Toby und jaaaa auch Nightingale; der schaltet sich zwar ab und an per Telefon ins Geschehen ein, ist aber nicht wirklich präsent.

Nach dem völlig überraschenden Twist am Ende von Broken Homes war ich schwer gespannt wie es mit Lesley weitergeht. Und das ist gleichzeitig auch einer meiner Kritikpunkte, denn es passiert… nichts. Man sollte doch meinen, dass es irgendeinen Effekt hat, dass Lesley auf die dunkle Seite gewechselt ist, doch Aaronovitch schweigt sich große Teile des Buches darüber aus. Das fand ich dann doch etwas unglaubwürdig. Auch sonst sind manche Dinge einfach nicht so ausgearbeitet worden wie man es von ihm gewohnt ist, gerade gegen Ende hatte ich das Gefühl, dass er einfach schnell fertig werden wollte/musste und so manche Frage unbeantwortet blieb. Trotzdem fühle ich mich auch von Band 5 wieder sehr gut unterhalten, es fehlte einfach nur das gewohnte Tüpfelchen auf dem i.

Fazit: für mich bisher der „schwächste“ Teil der Reihe, v.a. aufgrund der etwas unausgereiften Story. Trotzdem bin ich schon schwer gespannt auf Teil 6, der derzeit unter dem Titel „The Hanging Tree“ angekündigt ist.