Rezension

phantasievoll, aber noch etwas unausgegoren

Kitty Kathstone. Bd.1 - Larry Oehl, Sandra Öhl

Kitty Kathstone. Bd.1
von Larry Oehl Sandra Öhl

Bewertet mit 3 Sternen

Kitty Kathstone erlebt an ihrem fünfzehnten Geburtstag ihr wahres Wunder: Sie taucht ein in eine fantastische Welt voller Fabelwesen.

Kitty Kathstone hat in der Vergangenheit immer mal wieder Probleme gehabt, mitunter gipfelten die sogar in einem Schulverweis. Sie verträgt nun einmal keine Ungerechtigkeiten, und wenn sie eine beobachtet, geschehen seltsamerweise oft Dinge, die die Übeltäter abstrafen. Nun, an ihrem fünfzehnten Geburtstag, soll sie von der normalen Schule in Little´s Law auf die COG wechseln. Das verändert ihr Leben von einem Tag auf den anderen auf eine Weise, die sie nie für möglich gehalten hätte.

Sandra Öhl hat mit diesem Jugendbuch alle gängigen Straßen verlassen. Insbesondere der Schreibstil ist ungewöhnlich: altertümlich, anspruchsvoll, dadurch ein wenig anstrengend, gleichzeitig aber recht witzig. 

Erzählt wird aus der Sicht Sir Larry Oehls, der gelegentlich den Leser direkt anspricht (im Höflichkeitsplural!) und mit einbindet. Und der dann tatsächlich irgendwann in Erscheinung tritt und von da an aktiv in die Geschichte involviert ist.

Kitty ist ein Temperamentsbündel, das ihr Herz auf dem rechten Fleck hat und nicht auf den Mund gefallen ist. Als ihre Mutter und ihre Großmutter beschließen, sie in ein Generationen übergreifendes Familiengeheimnis einzuweihen, bedeutet das für sie ein Eintauchen in eine Welt voller Fabelwesen wie Kitsunen, Gorgonen, Einhörnern, Zwergen und vielen, vielen anderen. Eine Unzahl gefährlicher Abenteuer wartet auf sie, wobei ihr die recht verpeilte Nora zur Seite steht. Doch auch Kitty beweist, dass sie sich ab und an köstlich ungeschickt anzustellen weiß, spätestens, als sie auf den Jungen mit den weißen Haaren trifft.

Die Geschichte ist interessant und unterhaltsam, insgesamt aber etwas verwickelt. Es werden Spuren ausgelegt, die sich verlaufen und, zumindest in diesem Buch, nicht zum Abschluss gebracht werden. Die Spannung wird etwas ausgebremst, zu viele Erklärungen lenken vom Handlungsstrom ab. Schließlich stört die große Menge an Fehlern, doch auf Grund der aktuellen Überarbeitung darf man hoffen, dass demnächst das Werk in eine Form gebracht sein wird, die sich der wunderschönen äußeren Gestaltung als würdig erweist.