Rezension

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Call it magic 4: Vampirblues - Laini Otis, Cat Dylan

Call it magic 4: Vampirblues
von Laini Otis Cat Dylan

Informationen:

Dies ist der vierte Band einer Pentralogie, welcher am 30.11.2017 beim Dark Diamonds Verlag erschienen ist und von der Autorin Cat Dylan geschrieben wurde. Das Buch ist bislang nur als E-Book erschienen und umfasst 340 Seiten bei einem Preis von 3,99€. Der fünfte und abschließende Band „Call it magic 05-Wandelfieber“ erscheint bereits am 29.03.2018. Der erste Band der Reihe ist bereits im Print erschienen, Band zwei „Call it magic 02-Feentanz“ erscheint am 31.01.2018 erstmals als Print.

 

Klappentext:

**Auch Vampire haben ein Herz zu verlieren…**
Es ist nun fünfundzwanzig Jahre her, dass Kion durch einen unglücklichen Bindungszauber das Herz gebrochen wurde. Für einen über ein Jahrhundert lebenden Vampir sollte das nur ein Tropfen auf den heißen Stein der Zeit sein, doch Kion hat den Verlust seiner großen Liebe bis heute nicht verkraftet. Seitdem meidet er Schottland wie die Pest. Bis ihn seine beruflichen Wege doch wieder in den hohen Norden führen und er die Bekanntschaft mit der Vampirin Tuesday macht. Tuesday hat als Detektivin nicht nur ein Händchen dafür, hinter die Geheimnisse anderer Wesen zu kommen, sie hat der Liebe auch schon lange abgeschworen. Dennoch kann sie nichts dagegen tun, dass ihr bei der Begegnung mit dem imposanten Mann im James-Dean-Look schlagartig die Knie weich werden…

 

Erster Satz:

„Der Schnee, der unablässig vom Himmel fiel, versperrte mir eine klare Sicht.“ (Position 40)

 

Erwartungen:

Inzwischen sind wir beim vierten Band dieser Reihe angekommen und ich kann nun mit vollkommener Überzeugung behaupten, nicht mehr von ihr enttäuscht zu werden. Im Gegenteil! Was als skeptischer Versuch meinerseits mal wieder ein ‚Vampirbuch‘ zu lesen begann wandelte sich in ein hinfiebern auf den nächsten Band. Ich liebe die Welt der Nachtschwärmer inzwischen so sehr, dass es sich wie nach Hause kommen anfühlt und somit erwarte ich auch von diesem Band wieder, dass er mich abholen und überzeugen kann. Ich freue mich schon auf die neuen Charaktere und natürlich wieder von den ‚alten‘ Charakteren lesen zu dürfen!

 

Covereindrücke:

Das Cover vom vierten Band der „Call it magic“-Reihe lässt sich wieder deutlich als Band dieser Reihe erkennen, da er optisch sehr gut zu den Vorgängern passt. Im Hintergrund sieht man eine etwas weiter entfernte Stadt, mit Hochhäusern die wie im Nebel liegen, und sich über die gesamte Buchbreite erstrecken. Im oberen Bildbereich befindet sich ein hell- bis dunkelgrüner, wolkenverhangener Himmel sowie ein paar wild durcheinanderfliegende schwarze Fledermäuse, ganz wie beim ersten Band der Reihe und der Untertitel. Den Reihentitel sieht man im unteren Bildbereich. Im Vordergrund des Bildes steht ein junger Mann, welche man von hinten sieht. Er ist vollkommen in schwarz gekleidet, sodass man den schwarzen Pullover noch erkennen kann, der Rest seiner Kleidung, also die Hose, kann man nur erkennen, da es so aussieht, als ob er sich die Hände in die Hosentaschen schiebt. Seine kurzen schwarzen Haare sind leicht nach hinten gestylt. Das Cover spielt mit verschiedenen Schattierungen von hellgrün, dunkelgrün über neongrün bis Schwarz. Der untere Teil des Covers sowie die Wolken erscheinen sehr dunkel. Das Cover des dritten Bandes passt für mich farblich hervorragend zum Vorgänger und auch die Fledermäuse greifen den Vampirtitel gut auf. Sehr schön finde ich, dass hier wieder die Stilelemente der Vorgänger aufgegriffen werden, aber individuell angepasst wurden, denn die Fledermäuse kommen mir vom ersten Cover sehr bekannt vor. Theoretisch bin ich ein großer Fan der Farbe Grün, allerdings ist die Farbgebung hier dann doch etwas düstere und im totalen Kontrast steht einfach das neongrün. Das zieht aber auf jeden Fall die Blicke auf das Cover.

 

Meinung:

Mit jedem weiteren Band, welcher in dieser wunderbaren Welt spielt, fühlt es sich immer mehr so an, als würde ich nach Hause kommen und alte Freunde treffen, welche ich schon viel zu lange nicht mehr und doch gerade erst gesehen habe. Schon damals, nachdem mich die Autorin mit dem ersten Band über die Nachtschwärmer überzeugen konnte, spürte ich diesen Sog und nun- nun bin ich süchtig. Natürlich hat mich auch der vierte Band auf voller Linie überzeugen können, auch wenn ich die Charaktere der vorherigen Bände noch immer etwas mehr liebe. Dennoch sind sie mir durchweg alle ans Herz gewachsen und ich freue mich über ihre kleinen sowie größeren Rollen als Nebenfiguren. Das ist etwas, was ich besonders an dieser Reihe schätze, denn Charaktere wie Eliza und Morgan hatten zwar schon ihr Happy End, aber sie sind nun keinesfalls abgeschrieben, sondern leben weiter. Das ist so schön zu lesen, dass ihr Leben auch nach dem Happy End weitergeht, denn oft frage ich mich, wie die glücklichen Paare ihren Alltag nun verleben und das wird mir viel zu oft unter den Teppich gekehrt. Das ist hier aber ganz anders und dafür liebe ich die Reihe so.

Der Prolog zu Beginn war sehr fesselnd und endet so offen und unerwartet, dass man schnellstens weiterlesen möchte. Ganz am Ende gibt es noch eine Zusatzszene, welche eine ergreifende Szene auf diesem Band aus der Sicht eines vorherigen Protagonisten erzählt hat. Welcher das allerdings ist und um welche Szene es geht, dass müsst ihr selbst herausfinden. Ich empfand dieses ‚Extra‘ als wundervoll und ich musste wirklich weinen.

Auch in diesem Band war der Schreibstil wiedermal sehr flüssig und die Ausdrucksweise natürlich und wie vom Leben geschrieben, sodass das Geschehene wie Kopfkino vor meinem inneren Auge ablief. Die Autorin schafft es einfach ihren Charakteren echte Gefühle einzuhauchen und diese durch ihre Schreibweise zum Leser zu transportieren. Waren die Charaktere also glücklich, war ich es auch und litten sie, so litt ich mit. Natürlich gab es auch in diesem Band wieder ein neues Pairing, ein neues Paar, mit denen man mitfiebern musste: Kion und Day. Ich konnte mich in beide Protagonisten, Day wie Kion gut hineinversetzen, da das Buch aus deren beiden Perspektiven geschrieben wurde. Diese beiden Charaktere stehen dieses Mal im Mittelpunkt der Geschichte und Kion durften wir ja schon im letzten Band kennen lernen. Diese geschickten unauffälligen Einführungen neuer Nebencharaktere, welche zu Hauptcharakteren werden, liegen der Autorin besonders gut. In diesem Band ist mir allerdings keine solche Verknüpfung neuer Charaktere in die Handlung aufgefallen, sodass die Charaktere des Abschlussbandes für mich vollkommen unbekannt sein werden.

Kion kannten wir ja nun auch schon am Rande aus den letzten Bänden, aber ich brannte richtig darauf den Chef der Sicherheitsfirma, einen der Brüder, endlich besser kennenzulernen. Warum war er nicht schon vom ersten Band an mit ihnen zusammen, sondern schottete sich so ab? Day hingegen ist eine vollkommen neue Protagonistin, die erst mit diesem Band auftauchte. Da mir die beiden Protagonisten nicht so bekannt waren wie die zuvor, dachte ich ehrlich es würde mir schwerer fallen mich auf ihre Geschichte einzulassen. Dem war aber gar nicht so und das hat mich positiv überrascht. Auch in diesem Band gibt es keine Klischee-Liebesgeschichte und wie immer ist die Liebesgeschichte nicht gerade einfach. Kion und Day haben es echt nicht einfach und müssen gegen ihre Vergangenheit, der Ex-Freundin und dem Noch-Freund sowie der Gegenwart kämpfen. Zwar gab es keine direkte Bedrohung für die Liebe der beiden, allerdings vereinen sich so viele Zufälle in ihrer Geschichte wie bisher noch nie. Nein, streicht das, denn Nachtschwärmer glauben nicht an Zufälle - sie glauben ans Schicksal. Das Schicksal hatte hier jedenfalls definitiv seine Hände mit im Spiel.

Von Kion zu lesen war dann ganz anders als gedacht, denn er wirkte in den anderen Bänden ‚rauer‘ als er dann war. Ein klarer Fall von raue Schale, weicher Kern. Kion leidet nämlich ganz schrecklich an gebrochenem Herzen und verrät nicht einmal seinen Brüdern wieso. Als er für Cary nach Schottland fliegt, um Alec zu finden, wird ihm Day empfohlen. Day, oder genauer Tuesday, ist nämlich Privatdetektivin und begleitet ihn auf ihrer Suche. Zwischen den Beiden funkt es gewaltig in einem Feuerwerk voller Charme, Humor und wilden Schlagabtauschen. Ich möchte sie von Beginn an, denn ich habe mich ein wenig in ihr wiedergefunden. Sie ist ehrgeizig, humorvoll, aber auch verpeilt und liebevoll. Sie hat ihre ganz eigene Art und das macht sie so einzigartig. Auf ihrer gemeinsamen Reise durch Schottland müssen sie so einige Hindernisse überwinden. Erreichen sie am Ende ihr Ziel? Und was noch viel wichtiger ist: Was kommt danach? Die Autorin hat nämlich keine Gehirnzellen und Mühen gescheut, um den beiden so viele Steine wie möglich in den Weg zu legen, die aber alle geniale Plottwists waren, die mich quasi aus den Socken gehauen haben. Mit diesen ganzen Wendungen habe ich einfach nicht gerechnet und es hörte nicht auf. Mein Mund war quasi ausgetrocknet, weil er die ganze Zeit offenstand. Erstaunlich wie sehr die Autorin ihrer beider Leben miteinander verwoben hat und wie sie diese Fäden nach und nach zum Schwingen brachte.

Mehr möchte ich zur Handlung aber nicht vorwegnehmen, denn sie schließt nahtlos an die des dritten Bandes an und wir alle wissen wie dieser geendet hat. Was ich aber unbedingt noch erwähnen muss und was tatsächlich ein klitzekleiner Spoiler sein könnte, für alle die Band drei noch nicht gelesen haben, ist, dass Alec und Cary endlich ihr verdientes Happy End bekommen. Das Ende des letzten Bandes war anders als die vorherigen, denn es war eine Mischung aus rundem-nicht-rundem-Ende, welches in sich schon abgeschlossen war, aber die wichtigste Sache offen ließ. Jetzt endlich kann ich mich auch für diese beiden freuen und die Szenen, welche sie bekommen haben, sind wirklich herzergreifend gewesen. Da habe ich wirklich geschluchzt vor Freude. Ich wünschte ich könnte euch mehr verraten, aber das würde zu sehr spoilern. Nur so viel: Hoffentlich reicht der Platz im Haus. So, genug vorweggenommen! Jetzt geht es wieder zurück zu Day und Kion, denn diese müssen auch ziemlich viele Hindernisse überwinden, nicht nur Landesgrenzen sondern auch Grenzen im Kopf. Während dem Leser natürlich am Ende alles schon klar ist, nämlich dass die beiden zusammengehören, so sträubt sich die Autorin gegen einfache Enden und lässt unsere Lieben das ganze Herzschmerz-Programm durchleiden. Natürlich gab es aber auch wieder zahlreiche humorvolle und auch sexy Szenen. Nach dem Ende des letzten Bandes habe ich mich wirklich auf alles gefasst gemacht, aber tatsächlich bekamen wir dieses Mal ein rundum zufriedenstellendes Happy End mit Aussicht auf mehr. Es gab keinen Cliffhanger! Man merkt allerdings deutlich, dass es aufs Finale zugeht, denn auch wenn es in diesem Band nicht so sehr um die politische Stimmung ging, so wird es der letzte Band in dieser Hinsicht hoffentlich nochmal in sich haben. Ja, ich habe hohe Erwartungen an das Finale und ich sehe ein gigantisches Potential in ihm. Die nächsten Charaktere sind uns durch den Klappentext des Abschlussbandes nun bekannt und ich bin gespannt, was sich die Autorin für sie so alles hat einfallen lassen. Ach Gott, im nächsten Band heißt es schon Abschied nehmen von den liebgewonnenen Charakteren und dieser einzigartigen Welt. Aber noch können wir uns erst einmal auf eine letzte Geschichte freuen, welche ja schon Ende März erscheint.

 

Fazit:

Auch der vierte Band rund um die Welt der Nachtschwärmer konnte mich vollkommen von sich überzeugen. Ich bin wieder nach Hause gekommen, haben alte Freunde getroffen und durfte neue Freunde machen. Diese Welt ist einzigartig, wie auch unsere Charaktere Kion und Day. Nach dem Ende des letzten Bandes bin ich nun absolut zufrieden und glücklich mit diesem Ende und noch so viel mehr. Hinter der Geschichte der beiden steckt noch so viel mehr, als man zunächst annimmt und gerade gegen Ende bekam ich meinen Mund vor Staunen nicht mehr zu, so viele überraschende Wendungen gab es. Der vierte Band ist nicht nur eine absolut gelungene Fortsetzung, sondern auch ein würdiger Wegbereiter für den letzten und finalen Band, welcher schon Ende März erscheint. Das ist zwar immer noch zu lange, aber mit diesem Ende lässt es sich aushalten. Ich vergebe 5 Cookies für eine humorvolle, spannende und überraschende Geschichte.

Ich möchte mich ganz herzlich bei NetGalley und dem Dark Diamonds Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanken.