Rezension

Poetisch bis zur letzten Seite

Der Zirkus der Stille - Peter Goldammer

Der Zirkus der Stille
von Peter Goldammer

Eigene Meinung:
Ich persönlich bin ja gar kein Fan von Zirkussen, aufgrund der Tierhaltung. Aber das Leben und das Umherziehen im Zirkus fand ich hingegen immer sehr faszinierend.
Da ist noch ein anderer Punkt, der dieses Buch für mich besonders macht: ich lese nie Bücher, die in Frankreich spielen. Ich mag Frankreich einfach nicht. Aber irgendwas hat mich von Anfang an zu diesem Buch gezogen, egal ob nun Klappentext, Cover oder was auch immer. Ich bin sehr froh, dass mich dieses Gefühl nicht getäuscht hat.
Mir gefällt die Handlung wirklich sehr gut.
Das ist alles so unaufgeregt.
Gleichzeitig ist das Buch aber wahnsinnig poetisch geschrieben und die Wahl der diversen Stilmittel empfinde ich als sehr gelungen. Sie tragen nochmal sehr zu der wunderschönen Atmosphäre bei.
 
Der Schreibstil ist irgendwie sehr bodenständig. Das gefällt mir. Gleichzeitig strahlt er aber auch eine gewisse Poesie aus und porträtiert manche zynischen Szenen ganz wunderschön. Trotz allem wird nie der Humor vergessen.

Thaïs ist ein bodenständiger Mensch, der ein scheinbar glückliches Leben führt. Mit dem Tod der Großmutter fängt sie jedoch an über sich und das Leben nachzudenken. Ihre Entwicklung fand ich dabei sehr reizvoll. Jedoch finde ich auch, dass ihr Sinneswandel und das komplette Umkrempeln ihres Lebens, zu plötzlich kommt.
Ich kann zwar verstehen, dass sich jemand in ein Abenteuer stürzen will, aber manche von Thaïs Handlungen konnte ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.

Das Ende war mir etwas zu abgedreht, zu unwirklich.
Der ganze Roman war trotz der Poesie immer sehr real und bodenständig. Das Ende wirkte mir zu abstrakt und konfus. Zum ersten Mal im ganzen Buch hatte ich plötzlich große Probleme mir das Geschehen bildlich vorstellen zu können.

Fazit:
Ich fand das Buch wirklich schön, vor allem der poetische Schreibstil haben mir sehr gut gefallen. Die vielen Stilmittel und sprachlichen Bilder haben es wirklich besonders gemacht.
Das Ende hingegen fand ich nicht ganz befriedigend.