Rezension

Poetisch, fesselnd... einfach magisch.

Der Name des Windes - Patrick Rothfuss

Der Name des Windes
von Patrick Rothfuss

Bewertet mit 5 Sternen

"Ich habe geraubte Prinzessinnen aus den Händen schlafender Unholde befreit. Ich habe die Stadt Trebon niedergebrannt. Ich habe eine Nacht mit Felurian verbracht, und es hat mich weder das Leben noch den Verstand gekostet. Ich wurde von der Universität verwiesen, in jüngerem Alter als die meisten Leute dort zugelassen wurden. Ich wandele im Mondschein auf Pfaden, von denen andere auch bei Tage nicht zu reden wagen. Ich habe mit Göttern gesprochen, habe Frauen geliebt, habe Lieder geschrieben, bei denen selbst die Sänger in Tränen ausbrechen.Ihr habt womöglich schon von mir gehört." (S.79)
 

Inhalt:
Kote, der Wirt eines kleinen, schlecht laufenden Gasthauses, scheint ein normaler Mann zu sein - bis auf sein flammendrotes Haar und seine seltsam grünen Augen. Er spricht nicht viel, ist ein sehr ruhiger Typ und bedient jeden Abend seine Stammgäste zusammen mit seinem Lehrling Bast. Eines Nachts jedoch wird einer der Dorfbewohner von einem Skrael, einem Dämon, angefallen. Kote gibt sich, als würde er nicht wissen, wie zu Handeln sei und verhält sich unauffällig.Zeitgleich befindet sich ein Chronist auf dem Weg nach Newarre. Er wird überfallen und ausgeraubt; dies geht jedoch erstauntlich sittsam von dannen. Zwar verliert er sein Pferd, doch er kann sich Tinte, Federn und Papier behalten. Devan Lochees, der bekannte Chronist, wäre des Nachts ebenfalls von Dämonen angegriffen und überrumpelt worden, hätte ein seltsamer Kapuzenträger, der sich später als Kote herausstellt, ihm nicht geholfen.Als Devan im Wirtshaus erwacht, keimt in ihm eine Vermutung auf: Sein Retter heißt nicht Kote. Es ist Kvothe, der größte Magier aller Zeiten. Der Held, der Königsmörder, der Fluch. Mit etwas Überredungskunst bringt der Kvothe dazu, ihm seine Geschichte zu erzählen. Die wahre Geschichte. Sie finden sich in der Gaststube zusammen, der Chronist bewaffnet mit Papier und Tinte... Und so beginnt das Abenteuer von Kvothe, dem größten Magier seiner Zeit, das Kind fahrender Schauspieler, dem besten Studenten an der Akademie für Magie, eines großen Musikers.
  
Sprache:
Das gesamte Werk lässt sich gut und flüssig lesen. Der Autor achtet auf viel Abwechslung und verfügt über die Möglichkeit, einmal Gesagtes auf hundert verschiedene Weisen auszudrücken. Patrick Rothfuss erscheint sehr wortgewandt und weiß auch, wie man für bestimmte Situationen die passenden Wörter verwendet, um seine Leser zu berühren. Stellenweise zieht sich die Geschichte etwas, aber das wird mit anderen Szenen, die einen wirklich mitnehmen und das Buch nur sehr ungern wieder aus der Hand geben lassen, wieder wettgemacht. Insgesamt sehr gut gelungen.  

Persönliches Fazit: 
Mich hat das Buch auf viele Weisen sehr bewegt. Zunächst natürlich die tragische Geschichte von Kvothe, der viel erleben und erleiden musste. Aber auch auf anderen Ebenen. Der Autor hat einen wunderbaren Draht zur Musik, der hierbei auch herauskommt. Manchmal war es mir, als hätte er mir direkt aus der Seele gesprochen. In dem Werk kommt eigentlich nichts zu kurz. Bücher, eine Dreiviertelmillion Bücher, Götter, Geschichten, Sagen... Zwischen den Zeilen kommt es mir vor, als erzähle Patrick Rothfuss hier nicht nur von Kvothe, sondern würde auch gleichzeitig noch einen Haufen Kritik an unserer Gesellschaft üben. Ich kann nur sagen, dass ich dieses Buch sehr gemocht, wenn nicht gar geliebt habe, und mich schon sehr darauf freue, die Folgebände zu lesen. (Alles schon daheim :D *-*) Also, Kurzfassung: Wirklich empfehlenswert!