Rezension

Portrait einer Freundschaft - ein intensives Leseerlebnis

Was bleibt, wenn du gehst - Amy Silver

Was bleibt, wenn du gehst
von Amy Silver

Bewertet mit 5 Sternen

Der pastellfarbene Einband lässt nicht ahnen, wieviel Intensität in diesem Roman liegt, der drei Zeitabschnitte verflechtet und den Leser atemlos zurücklässt.

2012

Jen lädt ihre ehemalige Clique in ihr Haus nach Frankreich ein. Jahre der Trennung liegen hinter ihnen, aus den verschiedensten Gründen hatte jeder mit diesen Freundschaften abgeschlossen. Welchen Grund hatte Jen also, gerade jetzt alle wieder zusammenzutrommeln?

1996

Bei einem Ausflug der Clique gibt es einen Unfall. Jens Freund Conor stirbt. Sein bester Freund Andrew saß alkoholisiert am Steuer. Aber Andrew hat Prinzipien - was hat ihn wirklich dazu gebracht, sich in diesem Zustand hinters Lenkrad zu setzen?

2013

Ein tragisches Schicksal führt die Freunde erneut zusammen. Erst dadurch klärt sich wirklich, wer wieviel Schuld auf sich geladen hatte - und welche weiteren Tragödien unter der Oberfläche geschlummert haben.

Die Kapitel sind wie Puzzleteile, die man im Laufe des Lesens zur wahren Geschichte der sechs Freunde Jenniffer, Conor, Andrew, Natalie, Lilah und Dan zusammensetzt. Das ist spannend und ab und zu merkt man, dass man zunächst eine völlig falsche Vorstellung von den Geschehnissen oder den Hintergründen eines Sachverhaltes hatte. Am Ende erscheint alles in einem ganz anderen Licht wie am Anfang des Buches - dass der Autorin das gelingt, finde ich erstaunlich.

Der Schreibstil ist eingängig und flüssig zu lesen, so dass man das Buch trotz knapp 500 Seiten in einem Rutsch weglesen kann. Ich musste allerdings ab und zu mal kleine Atempausen einlegen, weil ich im Kopf erstmal sortieren musste, was ich gerade wieder erfahren hatte. Insgesamt ein Buch, das sehr intensiv ist und lange nachwirkt. Top!