Rezension

Potential nicht genutzt

Liebe findet uns - J. P. Monninger

Liebe findet uns
von J. P. Monninger

Bewertet mit 2 Sternen

Nach dem College unternimmt Heather mit ihren beiden besten Freundinnen eine Rundreise durch Europa, um die freie Zeit vor ihrem neuen Job zu genießen. Eines Tages begegnet Heather dabei dem gut aussehenden Jack, der eine vollkommen andere Lebenseinstellung hat als die durchorganisierte und realistische Heather. Jack ist spontan, abenteuerlustig und sieht die Welt mit ganz anderen Augen. Das führt unweigerlich trotz der starken Anziehung, die beide sofort verspüren, regelmäßig zu Unstimmigkeiten und Streit. Die beiden schaffen es jedoch immer wieder sich zu vertragen. Doch plötzlich verschwindet Jack einfach ohne Erklärung. Was ist passiert? Und schafft es Heather über ihre große Liebe hinwegzukommen?
Der Anfang des Buches ist leicht zugänglich, doch der metaphorische und bildhafte Schreibstil bringen schnell eine gewisse Schwere und Melancholie in die Geschichte. Was mir anfangs noch sehr gefallen hat, wurde mir zunehmend zu viel des Guten. Teilweise wirkten die Metaphern zu gewollt und manche empfand ich auch als unpassend. Alles wirkte zu schwer und hat die Leichte einer Liebesgeschichte für mich zerstört.
Hinzu kommt, dass die Story, die eigentlich von der Liebe handeln soll und davon dass man das Leben genießen soll, von Längen, Wiederholungen und vom Hin und Her der Charaktere überlagert wird. So empfand ich einige Szenen als langweilig und träge und es kam kein richtiger Lesfluss bei mir auf. Die Handlung geht nicht weiter voran und dreht sich eher die ganze Zeit im Kreis, was ich als anstrengend empfand. Ehrlich gesagt habe ich das Buch über 5 Monate gelesen und dabei immer mal wieder zur Hand genommen und nach ein oder zwei Kapiteln wieder zur Seite gelegt. Mich konnte die Geschichte einfach nicht packen und ich habe es wohl nur beendet, weil es ein Rezensionsexemplar war.
Ich konnte leider auch nicht mit den Charakteren warm werden, da ich mich mit keinem der beiden wirklich identifizieren konnte. Jack war mir zu philosophisch und was eigentlich leicht und spontan wirken sollte, kam mir zu gewollt vor. Heather hingegen ist ziemlich verbissen und teilweise auch zickig.Natürlich gab es auch süße Szenen zwischen den beiden und das Ende konnte ein bisschen retten, da es wirklich gelungen war. Allerdings kam für mich dieser positive Wandel viel zu spät.
Gut gefallen haben mir die Beschreibungen der verschiedenen Orte und Städte, die Heather und Jack besuchen. Ich habe mich an eigene Aufenthalte in zum Beispiel Paris zurückfühlen können und hatte auch den Eindruck, dass der Charakter der verschiedenen europäischen Städte gut eingefangen wurde. Da dies allerdings einen Großteil des Buches ausmacht, war das Buch zwar sehr atmosphärisch, dabei bleibt aber leider die Handlung und die Spannung auf der Strecke.

Fazit:

Es gibt bestimmt Leser, die genau solche Bücher lieben und die zahlreichen positiven Meinungen zum Buch belegen dies auch. Allerdings empfand ich die Geschichte leider als zäh und langweilig und konnte auch keinen Zugang zu den Charakteren finden.