Rezension

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Arena - Holly Jennings

Arena
von Holly Jennings

Bewertet mit 5 Sternen

In einer nahen Zukunft bestimmen Computerspiele das Leben. Virtual Reality ist in aller Munde. Und es gibt Menschen, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Die Fangemeinschaft ist groß und die Popularität rast steil nach oben. 
Kali Ling ist eine Kriegerin. Zusammen mit ihrem Team "Defiance" kämpft sie regelmäßig in Arenen um den Sieg. Und manchmal stirbt sie. Das ist ihr zwar schon oft passiert, doch sobald sie zurück in der Realität ist, kann alles von vorne beginnen. 
Kali treibt auf einer Welle des Erfolges und lässt sich mitreißen. Alkohol, Drogen und die Sucht nach der Virtual Reality bestimmen ihr Leben. Jäh wird sie jedoch daran erinnert, was es heißt, in der Realität dem Tod zu begegnen, als ihr Teammitglied Nathan an einer Überdosis Drogen stirbt - und droht, in Vergessenheit zu geraten.

Das Buch ist rasant - wie ein virtuelles Autorennen. Es gibt ein Auf und Ab, man fährt Achterbahn, zumindest bis zur Hälfte des Buches.
Ab da wird es ruhiger, überschaubarer, aber nicht weniger interessant.

Das Zukunftsszenario erinnert an dem Film "Tron", von dem sich die Autorin auch hat inspirieren lassen. 

In einer Kapsel liegend und mit Kabeln mit einem Computer verbunden, taucht man ab in eine virtuelle Realität, die so echt wirkt, dass man auch alles um sicher herum spürt. Sonnenstrahlen, das weiche Gras oder die staubige Erde. Auch Gerüche und Laute wirken echt.

Kali Ling ist knapp 20 Jahre alt und auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Dies macht sie unvorsichtig. Beim Vorentscheidung zum großen Turnier werden sie und ihr Team von den Newcomern InvictUs gnadenlos fertig gemacht und getötet. Nun müssen sie in der Verlierergruppe antreten. Ihre Chancen sind gering. Um damit fertig zu werden, stürzt sich das Team in Alkohol, Drogen und Party. 
Was Nathan, einem Teammitglied, zum Verhängnis wird. Er stirbt an einer Überdosis Heroin.

Kali stürzt dies in eine schwere Krise. Das Team ist am Ende, obwohl sie als Favoriten gehandelt wurden. Und zu allem Überfluss scheint es auch keinen groß zu interessieren, das Nathan gestorben ist. 
Schnell muss für Ersatz gesorgt werden. Rooke taucht auf. Verschwiegen und anscheinend auch nicht teamfähig, er bringt alles durcheinander. Bis Kali merkt, dass mehr hinter allem steckt und Ruhm nicht alles sein kann.

Die Protagonisten sind mir alle von Anfang an sehr sympathisch gewesen. Vor allem Kali und Rooke, die beide gegen das System rebellieren, haben es mir besonders angetan. 
Kali ist eine junge Frau, die in der Virtual Reality eigentlich besser zurecht kommt, als in der Realität. Die Rolle, die sie als Kriegerin spielt, passt besser zu ihr. Eigentlich hat sie sich nur selbst noch nicht gefunden. Ihr Platz im Leben ist zwar der Richtige, doch sind es falsche Umstände, die dazu führen, dass sie sich nicht wohlfühlen. Rooke dagegen weiß, woran es liegt und versucht, sie auf den richtigen Weg zu führen.

Der Schreibstil der Autorin ist durchweg fesselnd, so dass ich nach langer Zeit mal wieder ein Buch hatte, dass ich an einem Tag verschlungen habe. 
Spannend und packend zugleich, realitätsnah und doch in einer weit entfernten Zukunft. Trotzdem lässt sich vieles auf die Gegenwart übertragen. Der Druck, der auf vielen lastet, führt gerade bei Jugendlichen oft zu überstürzten und unüberlegten Handlungen, so dass es schwer ist, wieder in die richtige Bahn zu gelangen.
Es ist wichtig, Freunde und Familie zu haben, die einem in so schwierigen Lebensphasen zur Seite stehen und eine helfende Hand bieten.

Das Zukunftsszenario, welches die Autorin hier gezeichnet hat, ist sehr gut vorstellbar und nicht abwegig, so rasant, wie unsere Fortschritte sind. Eine virtuelle Realität ohne Brille zu erleben, kann ich mir sehr gut vorstellen. 
Umso realistischer macht dies die Zukunft und die damit verbundene Story der Autorin.

Fazit:
Eine sehr realitätsnahe Dystopie mit vielen gegenwärtigen Elementen.