Rezension

Prima paranormale Romantasy

Obsidian 01. Schattendunkel - Jennifer L. Armentrout

Obsidian 01. Schattendunkel
von Jennifer L. Armentrout

Bewertet mit 4 Sternen

 

Inhalt:
Katy muss mit ihrer Mutter von Florida in ein kleines Kaff nach West-Virginia ziehen, mitten ins Nirgendwo. Die Mutter braucht nach dem Tod ihres Mannes einen Neuanfang und stürzt sich nun am neuen Wohnort in ihre Arbeit als Krankenschwester. Sie arbeitet viel, ist selten zu Hause und hat somit wenig Zeit für Katy. Diese macht schon bald die Bekanntschaft der neuen Nachbarn, Dee und Daemon, die in ihrem Alter sind. Während Dee ganz nett ist, entpuppt sich Daemon als wahres Ekel. Er macht seinem Namen alle Ehre. Katy freundet sich mit Dee an, was Daemon aber überhaupt nicht passt. Und wenn Katy geahnt hätte, in welche Gefahr sie alle durch ihre Freundschaft geraten werden, hätte sie sich vielleicht von Dee und Daemon ferngehalten…

Meine Meinung:
Der Plot ist weder neuartig noch besonders originell. Die Protagonistin ist ein hübsches siebzehnjähriges Mädchen, das sich selbst nicht für besonders hübsch hält. Sie wurde aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen und ist nun auf sich selbst gestellt. Natürlich verliebt sie sich in den Bad Boy des neuen Wohnortes, der einer paranormalen Gruppe angehört, die wiederum mit einer anderen Gruppe verfeindet ist. So oder so ähnlich habe ich das schon zig mal gelesen, zum Beispiel in der Bis(s)-Reihe, in der Touched-Reihe, in „Von der Nacht verzaubert“ usw. Ich finde das nicht schlimm, schließlich ist es wohl ein Szenario, dem die jugendlichen Leserinnen viel abgewinnen können. Aber es ist halt, wie gesagt, grundsätzlich nichts Neues.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Die Dialoge sind spritzig, Katy und Daemon liefern sich herrliche Wortgefechte, dass es nur so kracht und funkt. Die Erzählweise ist sehr lebendig. Man kann sich die Figuren gut vorstellen, sie sind detailliert beschrieben. Meistens finde ich Beschreibungen von langen Wimpern, Waschbrettbauch usw. ziemlich nervig, doch hier sind sie richtig gut gelungen.

Katy finde ich sehr sympathisch. Sie hat das Herz am rechten Fleck und lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Es hat mich nur etwas gestört, dass sie bis zum Schluss leugnet, in Daemon verliebt zu sein. Mir war das schon auf S. 10 klar ;-) Zwischen diesen beiden, die sich zwar die ganze Zeit streiten und angiften, knistert es dermaßen, dass man das einfach nicht ignorieren kann. Leider bringt sich Katy durch ihre Naivität auch immer wieder in Gefahr, was dann meistens für den Leser auch vorhersehbar ist. Doch auf der anderen Seite weiß sie auch durch ungeahnte Handlungen zu überraschen.

Jennifer L. Armentrout versteht es, durch äußerst spannende (Kampf-) Szenen, durch sehr gefühlvolle Beschreibungen und eine gute Prise Humor zu überzeugen. Mir hat das Lesen viel Spaß gemacht, ich habe den Roman an einem Nachmittag verschlungen.

„Obsidian“ ist der 1. Band der Lux-Reihe. Auf Englisch sind bereits „Obsidian“, „Onyx“, „Opal“ und „Origin“ sowie die Vorgeschichte „Shadows“ erschienen.