Rezension

Pudding hilft fast immer.

Ehrenwort - Ingrid Noll

Ehrenwort
von Ingrid Noll

Bewertet mit 3 Sternen

Durch einen Beinbruch kommt es dazu, dass der fast 90jährige Willy Knobel bei seinem Sohn Harald, von Beruf Ingenieur, einzieht. Harald konnte sich damit nicht sonderlich anfreunden, seine Frau, die Buchhändlerin Petra sowie der gemeinsame Sohn Max, Student, haben den Einzug des Opas jedoch sehr begrüßt. Doch - kann das gut gehen, drei Generationen unter einem Dach? Wo doch jeder auf seine Art und Weise speziell ist? Und welche mörderischen Gedanken hegen die einzelnen Familienmitglieder?

Ja, bei Büchern von Ingrid Noll habe ich inzwischen wohl eine gewisse Erwartungshaltung, denn die Bücher, die ich bisher von ihr gelesen habe, haben mich im Großen und Ganzen meist gut unterhalten. Hier war es für mich eher so ein langsamer Beginn, bis die Geschichte wirklich mal beginnt, so dass ich anfangs wirklich eher gelangweilt war.

Der Schreibstil gefällt mir gut, Ingrid Noll hat immer wieder eine sehr gezielte, gute Wortwahl, so dass man manchmal unter Umständen auch etwas nachschlagen muss. In diesem Buch kommen beispielsweise sehr viele lateinische Zitate vor, die der Opa immer wieder mal erwähnt - die meisten werden übersetzt, ansonsten hätte ich mir hier schwer getan, denn Latein habe ich nicht gelernt. Ansonsten kann ich über die Wortwahl nicht klagen - wie gesagt, Ingrid Noll halte ich für sehr wortgewandt, was mir an ihrer Art und Weise zu schreiben schon immer gut gefallen hat.

An sich klingt die Geschichte wirklich spannend und unterhaltsam, wenn man aber eben frühere Werke der Autorin kennt, dann erwartet man hier wohl auch einfach etwas anderes, eine noch spannendere, gewieftere Geschichte eben. Entsprechend war ich hier einfach enttäuscht, denn meine Erwartungshaltung war eben hoch.

Von mir gibt es für diese Geschichte, die durchaus gut nachvollziehbar ist, lediglich 3 von 5 Sternen und ich bleibe unentschlossen.