Rezension

Que quilombo

Das Mädchen im Fenster - James Marrison

Das Mädchen im Fenster
von James Marrison

Bewertet mit 4 Sternen

Frank Hurst wurde mit einer Mistgabel umgebracht. Im Dorf weint ihm keiner einer Träne nach, denn schon immer gab es Gerüchte um ihn. Er wurde vor Jahren verdächtigt mit dem Verschwinden von zwei Mädchen zu tun zu haben, doch nachweisen konnte man ihm nichts. Dann starb auch noch seine zweite Frau bei einem Unfall am Pool, was die Gerüchteküche wieder anheizte.

Nun ermittelt Chief Inspektor Downes und sein neuer Kollege Inspektor Graves.

Dieser Krimi wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Inspektor Graves ist gerade erst in den Cotswolds angekommen und schon hört er Andeutungen über „Shotgun“ Downes. Aber keiner rückt wirklich mit der Sprache raus. Auch Graves ist nicht ganz freiwillig von Oxford in diesen kleinen Ort gekommen.

Downes hat lange mit seinem Kollegen Powell zusammengearbeitet. In den wenigen Monaten seit dieser krank ist, hat er schon ein paar Mitarbeiter verschließen. Keine guten Aussichten für Graves. Downes ist ein Außenseiter, groß und mit einer Narbe im Gesicht. Nach außen zeigt er sich ziemlich britisch, aber in seinem Haus kann er seine argentinischen Wurzeln nicht verleugnen. Das Verschwinden der Mädchen lässt in seit Jahren nicht in Ruhe, weil von seinem Vorgesetzen der Fall abgeschlossen wurde, obwohl es immer noch Zweifel gab. Im Laufe der Zeit lernen wir den verschlossenen Downes ein bisschen besser kennen und erfahren ein wenig von seiner Vergangenheit in Argentinien.

Dann brennt das leerstehende Haus von Hurst, in dem er sich seit Jahren verbarrikadiert hatte, und eine Leiche wird dort entdeckt. Downes sieht Zusammenhänge zu den alten Fällen. Die meisten Befragungen im Dorf sind unergiebig und Downes möchte gerne Rebecca Hurst, die Tochter von Frank, befragen, doch sie ist wie vom Erdboden verschwunden. Immer mehr jedoch kommt ihr eine besondere Rolle in der ganzen Geschichte zu. Dieses schöne und unschuldige Mädchen hat Geheimnisse.

Der Krimi liest sich sehr flüssig. Selbst wenn ich nicht gewusst hätte, dass es ein britischer Krimi ist, hätte ich das schnell gespürt. Die besondere Atmosphäre in den Cotwolds konnte ich gut nachempfinden.

Gut gefallen hat mir das Zusammenspiel der beiden Ermittler. Graves mit seiner manchmal etwas vorlauten Art schindet Eindruck bei Downes. Die Ermittlungen laufen ohne dramatische Action, aber mit viel Nachdenken und Logik und einem Gespür für Menschen.

Ein interessanter Krimi.