Rezension

Queen Viktoria would be amused

Dunkle Halunken - Terry Pratchett

Dunkle Halunken
von Terry Pratchett

Bewertet mit 4 Sternen

London, 19. Jhd.: In einer für die Stadt typischen Regennacht bewahrt Straßenjunge Dodger die schöne Ausländerin Simplicity vor dem Prügeltod. Diese Tat bringt ihm aber nicht nur Lob, sondern auch allerhand ungewollte Aufmerksamkeit und Verwicklungen ein. Doch Dodger wäre nicht Dodger, wenn er damit nicht auch noch irgendwie fertig werden würde.

Zugegeben: Die Formel ´Junger Mann rettet mysteriöse Schönheit und schickt sich an ihr Ritter zu sein´ ist nicht neu. Terry Pratchetts "Dunkle Halunken" zeigt uns darüber hinaus aber auch ein London, wie es die wenigsten wohl kennen. Man erfährt über ein tägliches Leben, das man sich heute kaum vorzustellen vermag. Es sind die Menschen, Ansichten und Bedingungen der Zeit, die beim Lesen den Charme des Buches erwecken

Gekonnt vermischt der Autor dabei historisch mehr oder weniger bekannte Tatsachen mit seiner ganz eigenen Charakterzeichnung.

Dabei kommen dann Figuren, wie Dodger heraus, ein Held wider Willen. Er ist ein Schlitzohr mit Schwächen, das nicht nur mit beiden Beinen auf der Straße steht, sondern sich auch bestens mit dem Leben darunter auskennt. Man fragt sich immer wieder, welchen Trick er als Nächstes aus dem Hut zieht oder wann er wieder "Glück" hat.

Das Wiedererkennen manchner Namen, wie z.B. Charlie Dickens, erzeugt dabei zusätzlichen Ansporn dem Geschehen zu folgen.

"Dunkle Halunken" ist kein Buch der großen Lacher. Vielmehr eine Geschichte voller zeitbedingtem, hintersinnigem Humor und einem einfachen Handlungsstrang, der Zeitverweil zu bieten vermag.