Rezension

Rabenküsse

Der Kuss des Raben
von Antje Babendererde

Bewertet mit 4 Sternen

Antje Babendererde - Der Kuss des Raben - Arena

Das Moorstein-Gymnasium bekommt Zuwachs. Die 16jährige Mila aus Cheb hat eines der begehrten Gaststypendien ergattert und freut sich auf ihre Schulzeit in Thüringen, will so viel Wissen wie möglich anhäufen. Der erste Schultag beschert ihr gleich die beste Freundin, ihres bis dahin geheimgehaltenen Lebens. Tröpfchenweise teilt sie mit Jassi eine schockierende Wahrheit, doch Jassi ist hartgesotten, mit ihr kann man Pferde stehlen.
Sowas wie Jungs, hat sie noch gar nicht auf dem Radar, lernen und nochmals lernen ist angesagt. Tristan, der coolste Junge der Schule verliebt sich in Mila und manche Mädchen "hassen" sie dafür.
Tristan umgibt eine dunkle Aura, von seinen Geheimnissen weiß nur Lucas, der nach 10 Jahren zurück nach Moorstein kommt. 
Lucas hat ein kleines Haus mit Garten geerbt und wie es aussieht, auch einen sprechenden Raben. Der Rabe scheint den jungen Mann zu kennen, krächzt ihn aber mit einen anderen Namen an.
 "Udik" .. "Udik"
Aber auch Mila wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, eines Tages steht ein junger Roma auf dem Schulhof und behauptet, Mila gehöre zu ihm. Tristan rastet aus und kommt 1 Woche nicht zur Schule, er meldet sich auch nicht.
Bis dahin, war es Milas geringstes Problem, gute Noten zu haben, jetzt, wird sie dank vieler Vorurteile gemobbt. Die Schule war immer ihr Anker, aber nun ist es an der Zeit, der Wahrheit ins Auge zu blicken und reinen
Tisch zu machen. Sie hält eine flammende Rede, der Ethikunterricht
bietet ihr die Plattform. 

Milas Seele ist in Aufruhr. Ihr Geheimort ist nicht mehr geheim und Tristan will auch nichts mehr von ihr wissen. 
Mila ist wütend und traurig, doch da lernt sie den mysteriösen Lucas kennen. Er hat so etwas an sich, sein Anderssein scheint ihr bekannt und schlägt eine tiefverwurzelte Saite in ihr an. Er muss ähnlich harte Pfade, wie sie gegangen sein.
Spannender Jugendthriller, sozialkritisch und gleichzeitig romantisch.
Ein Roman mit Botschaft:
"Das Fremde macht dem Menschen Angst."