Rezension

Rache

Bittere Sünde - Liselotte Roll

Bittere Sünde
von Liselotte Roll

Bewertet mit 4 Sternen

„Gunvor Berggren fror. Als sie die Augen aufschlug, wusste sie auch warum. Draußen vor dem Fenster schneite es, und sie war vollkommen nackt. Noch immer war sie viel zu erschöpft, um zu sprechen. Also lag sie einfach da und blickte sich um. Staunte über die Plastikfolie, die Wände und Boden bedeckte. Über die glänzenden, spitzen Gegenstände auf dem Hocker neben ihr. Die Fonduegabel. Und über die Latexhandschuhe – solche, wie sonst Ärzte sie trugen. Das alles kam ihr komisch vor. Leise rief sie: Gösta? Bist du hier? Doch niemand antwortete.“

Ich gebe mal den Klappentext wieder: „Als die grausam misshandelte Leiche von Erik Berggren gefunden wird, steht Kommissar Magnus Kalo vor einem Rätsel. Das Opfer führte ein einsames Leben und hat sich nichts zuschulden kommen lassen. Doch ein Blick in dessen Vergangenheit bringt erste Anhaltspunkte: Eriks Vater soll zur Zeit der Militärjunta in Argentinien ein Mädchen gefoltert und vergewaltigt haben. Ist Rache das Motiv für den Mord? Je näher Kalo der Wahrheit kommt, desto größer wird auch die Gefahr für ihn und seine Familie…“

 

Eine spannende Geschichte ist das hier, die sowohl Ermittler als auch einige agierende Personen immer wieder in die Vergangenheit führt. Der Täter arbeitet planvoll und geht mit extremer Grausamkeit vor. Die Tatorte führen daher Magnus Kalo und seine Kollegen regelmäßig an ihre Belastungsgrenzen. Als dann auch noch Magnus Familie bedroht wurde, mochte ich das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen.

 

Ich war daher froh, dass sich das Buch sehr schnell lesen ließ. Dazu trugen (speziell in meinem Fall) auch die sehr kurzen Kapitel bei, die bei mir den „nur-noch-ein-Kapitel“-Effekt auslösten. Auch der Schreibstil gefiel mir gut und es gab diverse sympathische Charaktere.

 

Die Täterperspektive fehlte in diesem Buch, aber dafür konnte ich mehrere Personen in ihren letzten Momenten begleiten. Einzig mit der Auflösung war ich nicht ganz glücklich, die war für mich nicht stimmig. Aber bis wenige Seiten vor Schluss habe ich mich wirklich gut unterhalten gefühlt.

 

Fazit: Sehr spannend und flott zu lesen. Nur der Schluss war für mich nicht rund.