Rezension

rätzelhaft und spannend, aber mit großen Schwachstellen

Das Tal - Season 1, Das Spiel
von Krystyna Kuhn

Bewertet mit 2.5 Sternen

Gruselig und düster, mit interessanten Charakteren. Trotzdem werde ich wohl keines der folge Bände lesen

Ein Buch, das ich vermutlich niemals gelesen hätte, wäre mir nicht dazu geraten worden.
Der Einband mit dem starken rot-grau Kontrast ist durchaus auffällig, jedoch nicht in der Weise, dass ich ihn als schön bezeichnen würde. Für mich schreit das Cover zu sehr Teenie, während der Titel eher was von Thriller oder Krimi hat.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm. Hinzu kommt, dass die Autorin genau weiß, wie man Spannung erzeugt und diese über längere Zeit aufrechterhält. Zum Teil schafft sie das sprachlich, oft jedoch auch einfach durch kleine Andeutungen, die sie einfach so im Raum stehen lässt.

Doch genau das hat mich an dem Buch so gestört. Schon auf den ersten Seiten wird klar, dass die Geschwister Julia und Robert eine nicht einfache Vergangenheit haben. Darauf wird auch immer und immer wieder hingewiesen, jedoch ohne dass man wesentlich mehr erfährt. Am Anfang fand ich das noch sehr gut, da es meiner Meinung nach durchaus seinen Reiz hat die Charaktere erst nach und nach zu verstehen. Aber irgendwann hat es mich nur noch genervt, da man immer nur die Hälfte von dem versteht was Julia erzählt und wie sie sich fühlt. Als dann nur noch 30 Seiten übrig waren und ich immer noch keine Ahnung von der Vergangenheit der beiden hatte, fand ich die Idee gar nicht mehr so reizvoll. Auch war ich von der Auflösung irgendwie enttäuscht.

Eine weitere Schwachstelle sehe ich bei den Charakteren, bei denen es sich ja hauptsächlich um die acht Studenten Julia, Robert, Benjamin, Katie, David, Chris, Debbie und Rose handelt. Anscheinend hat jeder von ihnen eine schlimme Vergangenheit (in dem 1. Buch erfährt man allerdings nur etwas über Julia und Robert) und natürlich will keiner darüber reden. Teilweise wirkt es wirklich so als ob die Autorin unbedingt sehr tiefsinnige Charaktere erschaffen wollte- womit sie dann wohl das Gegenteil erreicht hätte.

Alles in allem ist das Buch aber durchaus lesenswert. Die Geschichte ist spannend, teils fast schon gruselig, und am Ende steht man vor mehr Fragen als am Anfang- was für eine Reihe mit 8 Bänden wohl wünschenswert ist.