Rezension

Raffiniert und vielschichtig. Ein total spannender Krimi!

Wintertod - Thomas Nommensen

Wintertod
von Thomas Nommensen

Nachdem mir der  erste Fall mit Arne Larsen sehr gut gefallen hat, habe ich mich schon lange auf den Nachfolger gefreut und war gespannt, ob dieser meine Erwartungen erfüllen würde. Und das hat er! „Wintertod“ toppt sogar noch das Debüt!

 

 

Der Winter bekommt Berlin gerade so richtig in seinen Griff, da wird auf einem alten, nicht mehr genutzten Friedhof die Leiche einer Frau entdeckt. Hauptkommissar Arne Larsen, der gerade nach Berlin gewechselt hat und seine Kollegin Mayla Arslan stehen vor keiner leichten Aufgabe. Gilt es doch zunächst die Identität der Toten zu klären und dazu gibt es kaum verwertbare Spuren. Parallel dazu lernt man Lea Zeisberg kennen. Die Lehrerin fürchtet sich regelrecht vor ihren Schülern und ein dramatisches Ereignis in ihrer Vergangenheit gibt auch allen Anlass dazu. Doch dann erreicht Lea ein Hilferuf einer Schülerin. Und auch bei Arne geht es weiter. Eine weitere Leiche wurde gefunden…

 

„Wintertod“ ist nach „Ein dunkler Sommer“ der zweite Fall für Arne Larsen. Doch dieses Mal ermittelt der Hauptkommissar nicht in Schleswig-Holstein, sondern hat nach Berlin gewechselt. Die Bände lassen sich übrigens unabhängig voneinander lesen. Wintertod reflektiert zwar manche Ereignisse aus „Ein dunkler Sommer“, aber man muss das Buch nicht unbedingt vorher gelesen haben.

 

Erzählt wird die Handlung zunächst abwechselnd aus der Sicht Arnes und Leas. Später kommt noch ein weiterer Handlungsstrang hinzu, der von Ereignissen im Jahr 1979 in der ehemaligen DDR berichtet. Die Handlungsstränge sind total unterschiedlich und immer wieder fragt man sich, wie dies alles später zu einer abgerundeten Geschichte werden soll. Der Autor lässt hier den Leser wirklich lange im Dunkeln tappen, aber gerade das hat mir sehr gut gefallen. So bleibt die Geschichte spannend bis zum Schluss. Und gerade das Ende hält dann noch eine Überraschung parat.

 

Thomas Nommensen hat einen sehr raffinierten, aber auch total flüssigen Erzählstil. Damit hat er einen komplexen und spannenden Krimi geschaffen, der schon fast Züge eines Thrillers hat. Viele Dinge werden im Verlauf der Handlung oft nur kurz angerissen oder angedeutet. Erst im späteren Verlauf erfährt man als Leser mehr und mehr Details. Das macht natürlich neugierig und erhöht unglaublich die Spannung. Doch auch so war ich von Beginn an von dem Buch gefesselt.

 

Die Themen sind vielschichtig. Mobbing, Gewalt in der Schule, aber auch in der Familie und den daraus resultierenden Ängsten. Sehr sympathisch auch wieder der Protagonist Arne Larsen. Er folgt auch mal seiner Intuition und folgt nicht immer dem korrekten Dienstweg. Damit hat er anfänglich Schwierigkeiten und muss sich mit seinen Vorgesetzten auseinandersetzen. Auch privat gibt es Neuerungen, doch diese nehmen einen geringen Teil der Handlung ein.

 

Insgesamt ein sehr spannender und fesselnder, aber auch tiefgründiger Krimi. Totale Leseempfehlung mit fünf Sternen!

Kommentare

gaby2707 kommentierte am 04. Oktober 2016 um 19:42

Danke für die Rezi. Das Buch wandert sofort auf meine Wunschliste.

hobble kommentierte am 09. Januar 2017 um 06:21

Kommt ins Wunschregal