Rezension

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Rasant geht es weiter mit Percy und seinen Freunden - genauso toll wie Band 1!

Percy Jackson, Im Bann des Zyklopen - Rick Riordan

Percy Jackson, Im Bann des Zyklopen
von Rick Riordan

Da mir der erste Teil der Percy Jackson-Reihe so gut gefallen hat, konnte ich nicht lange warten und musste direkt mit Band 2 weiter machen. Und es hat mich nicht überrascht, dass mir Im Bann des Zyklopen auch richtig gut gefallen hat!

Die Erlebnisse aus Diebe im Olymp haben Percy, Annabeth und Grover zusammen geschweißt und die drei sind wirklich gute Freunde geworden. Da ist es nicht verwunderlich, dass Percy sich große Sorgen um Grover macht, als er in seinen Träumen plötzlich Visionen von ihm hat, wie er auf seiner Suche nach Pan gefangen genommen worden ist. Und es kommt noch schlimmer: Jemand hat die Fichte vergiftet, die die Monster von Camp Halb-Blood auf Abstand hält. Das Camp ist in Gefahr, weshalb sich Percy und Annabeth auf die Suche nach dem Goldenen Vlies - und Grover - machen. Ihnen steht eine schwierige Reise bevor, bei der sie wieder einmal vielen Monstern aus der griechischen Mythologie begegnen und gegen die Zeit anrennen müssen, sodass mich auch dieser Percy Jackson-Band hervorragend unterhalten konnte. Er steckt sowohl voller Witz als auch voller Spannung. So habe ich einerseits mitgefiebert, dass Grover rechtzeitig befreit wird, gleichzeitig fand ich den Grund seiner Gefangenschaft aber auch so genial, dass ich mich köstlich amüsiert habe - sein Entführer hält Grover nämlich für etwas anderes, als er wirklich ist. Und die bildliche Vorstellung dieser Verwechslung fand ich herrlich. Ein wenig dramatischer ist die Rettung des Camps, denn es wurde aufgrund der schwindenden Kräfte des Baums der Thalia bereits angegriffen und lange halten die Camp-Bewohner mit der Verteidigung der Grenzen scheinbar nicht mehr durch. Das Goldene Vlies muss also dringend gefunden werden und dafür müssen Percy und Annabeth, begleitet vom neuen Charakter Tyson, das Meer der Ungeheuer durchqueren. Was das Meer der Ungeheuer ist? Das, was wir für das Bermuda Dreieck halten natürlich! Wieder einmal vermischt Rick Riordan Mythos und Elemente unserer Welt auf wunderbare Weise.

Wie bereits erwähnt mangelt es nicht an Spannung, auch wenn mir einige der Stationen von Percy und Annabeth bekannt vorkamen und ich meist direkt wusste, mit wem die beiden es da gerade zu tun haben. Denn der Sohn des Poseidon und die Tochter der Athene folgen scheinbar den Spuren von Odysseus und begegnen vielen Wesen, denen auch er über den Weg gelaufen ist. Langweilig fand ich das Geschehen trotzdem keinesfalls, denn ein neuer Charakter hat mir wirklich überaus gut gefallen: Tyson. Wer genau Tyson ist, werde ich jetzt nicht erwähnen, da sollte man sich lieber beim Lesen überraschen lassen. Aber so viel sei gesagt: Tyson ist nicht die hellste Kerze auf der Torte und sein Charakter hat das Geschehen für mich wirklich aufgefrischt.
Zusätzlicher Konfliktstoff wird in Im Bann des Zyklopen noch gegeben, indem Percy nicht der einzige ist, der sich auf die Suche nach dem Goldenen Vlies macht. Ausgewählt wurde eigentlich Clarisse, Tochter des Ares und nicht unbedingt Percys beste Freundin, wie wir ja wissen. Und natürlich kommt Luke, Percys vermeintlicher Freund, der leider die Seiten gewechselt hat, auch nicht zu kurz. Für reichlich Gegenspieler ist also gesorgt.
Percy als Protagonist hat im zweiten Band wieder jede Menge Mut bewiesen und wird von seinem tiefen Wunsch das Camp und Grover zuretten getrieben. Ein kleines Problemchen, was Percy angeht, hatte ich dieses Mal jedoch. Seine zwischenzeitliche unfreundliche Einstellung Tyson gegenüber hat mir nicht gefallen. Diejenigen, die das Buch gelesen haben, wissen vielleicht, was ich meine. Genauer darauf eingehen kann ich, ohne preis zu geben, wer genau Tyson ist, leider nicht. Ich habe ihn zumindest von Anfang an sehr gerne gemocht und für mich war Tyson eine sehr schöne Ergänzung für den Kreis um Percy Jackson.

Im Bann des Zyklopen ist insgesamt eine spannungsgeladene und actionreiche Fortsetzung der Percy Jackson-Reihe. Trotz der Konflikte und Schwierigkeiten von Percy kommt auch im zweiten Teil der Humor nicht zu kurz, was die Reihe für mich wirklich zu etwas Besonderem macht. Besonders das Ende ist noch hervorzuheben, das mich sehr überrascht hat und ich kann nur jedem raten, den dritten Teil am besten direkt parat zu haben!