Rezension

Rasant und frech ermittelt Veilchen zum vierten Mal

Veilchens Rausch - Joe Fischler

Veilchens Rausch
von Joe Fischler

Bewertet mit 4 Sternen

Lokalkolorit und sprachliche Feinheiten machen diesen kurzweiligen Tirol-Krimi zu einem grundsätzlich sehr angenehmen Lesevergnügen. Mit Ermittlerin Valerie Mauser hat der Autor schon vor 4 Bänden eine ganz eigene, spezielle, impulsive Figur geschaffen, die nun ihrem vierten Fall wieder ganz in ihrem Element ist.

Zwar steht sie aufgrund vergangener Ereignisse nicht mehr ganz so gut da und sie hat sich auch intern bei der Polizei ihre Feinde gemacht. Aber Valerie lässt sich nicht unterkriegen und beißt sich durch und erkämpft sich Anerkennung erneut.

Aktuell muss (oder zu Beginn eher darf) sie den Mord an einer jungen Frau aufklären, die auf einer Veranstaltung als Kellnerin aushalf. Von diesem Event ausgehend entdecken Valerie und Kollegen ein spezielles Netzwerk, das den Tiroler Wohnungsmarkt beherrscht. Es geht also um Geld, viel Geld und um Eitelkeiten. Wie passt die Frau da hinein?

Locker und flott führt Joe Fischler durch den Krimi und die Innsbrucker Straßen. Fast so rasant wie Valerie Mauser Auto fährt. Neben Valerie ist die Geschichte auch von altbekannten und liebgewordenen Figuren wie Stolwerk (bester Freund und Ex-Kollege) und streitbaren Charakteren wie Geyer (ehemaliger Kollege, nun Valeries Chef). Auch Valeries Familie mischt wieder mit.

Leider – aus meiner Sicht – prägt auch eine „Souffleuse“ die Bücher mit Valerie Mauser. Zwischendrin werden Valeries Gedanken nicht einfach formuliert und eingeflochten, sondern von der bösen Stimme, die auf ihrer Schulter sitzt. Es würde aber auch genauso gut funktionieren, diese Gedanken einfach wie alles andere, was Valerie sich denkt und fühlt, kursiv zu schreiben. Wer die Stellen, an denen dann plötzlich jemand „drittes“ in der Geschichte mitredet, mag oder gut ignorieren kann, hat mit dem Rest des Krimis aber viel Freude.