Rezension

Rasante Story

Dark Matter. Der Zeitenläufer
von Blake Crouch

Bewertet mit 3 Sternen

Jason Dessen wird auf dem Weg nach Hause hinterrücks überfallen und bewusstlos geschlagen. Als er wieder erwacht, begrüßt ihn ein fremder Mann mit überschwänglichen Worten. Denn Jason Dessen befindet sich in einer Parallelwelt. Dort ist er ein gefeierter Wissenschaftler ohne Familie. Plötzlich hat er die Wahl zwischen verschiedenen Leben: Möchte er lieber ein berühmter Wissenschaftler sein oder doch lieber der liebende Familienvater? Eine gefährliche Reise durch Zeit und Raum beginnt.

In dem Roman „Dark Matter“ gelingt es Physikern endlich das Geheimnis rund um Parallelwelten zu lüften. Doch es kommt, wie es kommen muss das Reisen zwischen den Welten läuft nicht ganz unproblematisch ab und birgt einige Gefahren. So muss ich gleich zu Anfang den Titel kritisieren, da mich der Untertitel „Der Zeitenläufer“ absolut irritiert hat, da es definitiv nicht um Zeitreisen geht.
Für mich hörte sich Parallelwelten absolut spannend an und auch die vielen positiven Meinungen zu dem Roman machten mich neugieriger. Natürlich kommt so ein Roman nicht ohne philosophische Fragen daher und so wird sich in „Dark Matter“ vor allem mit der Frage beschäftigt: Was wäre, wenn? Die Story verdeutlicht, dass jede Entscheidung dein zukünftiges Leben beeinflusst und man sich dies immer bewusst sein sollte.
Gekonnt flechtet der Autor die Erklärungen für das Zeitreisen in die Story ein und verbindet sie mit spannenden Szenen, sodass die Erklärungen nie trocken oder langweilig wirkten. Vor allem zur Mitte des Romans hin nimmt die Geschichte deutlich an Spannung zu. Zum Ende hin wirkte alles auf mich jedoch zu gewollt und gestellt. Die Wendungen waren für mich zu oft vorhersehbar, sodass zum Ende hin für mich die Spannung deutlich abgeflacht ist.

Die Sprache und auch die Geschehnisse wirkten auf mich zum größtenteils wie ein Drehbuch, denn der Schreibstil ist kurz und prägnant und viel zu oft standen lange Dialogen im Vordergrund. Des Weiteren sind actionreiche Szenen zentral in dem Roman, sodass die Figuren zu wenig Raum erhielten sich vollkommen entfalten zu können. 

Obwohl der Roman aus der Ich- Perspektive des Protagonisten Jason geschildert wird, konnte ich keine richtige Beziehung zu ihm aufbauen, da ich viel zu oft das Gefühl hatte, dass beispielsweise seine Emotionen nur Mittel zum Zweck waren, um bestimmte Situationen und Konflikte entstehen zu lassen.

Insgesamt konnte mich „Dark Matter“ gut unterhalten. Die Schilderungen der Reisen zwischen den Welten und auch die wissenschaftlichen Aspekte fand ich absolut interessant und gut umgesetzt. Leider hat mich aber vor allem das Ende enttäuscht, da mir zum Schluss einfach alles zu aufgesetzt und gewollt wirkte. Auch die Figuren waren mir leider etwas zu blass und ich konnte keine richtige Beziehung zu ihnen aufbauen.

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