Rezension

Rasanter kleiner Roman mit ein paar Schwächen

Sweetgirl
von Travis Mulhauser

Bewertet mit 3 Sternen

Ein toughes Mädchen, ein niedliches Baby, ein Haufen Gangster und ein Schneesturm. Mehr braucht es nicht für diesen rasanten kleinen Roman. Gleich von Anfang an merkt man: Dieses Buch liest sich weg wie nichts. Der Schreibstil ist flüssig, locker und ein bisschen flapsig. Die Handlung mag nicht immer komplett glaubwürdig sein, aber man sollte den Roman auch nicht allzu ernst nehmen. Gerade im ersten Drittel bietet er ein paar witzige Stellen und besonders der minderbemittelte Meth-Brauer Shelton sorgt für unterhaltsame Abwechslung zur starken und fast schon zu perfekten Heldin Percy. Insgesamt entwickelt die Geschichte doch mehr Tragik, als ich zu Anfang vermutet habe. Mulhauser drückt zum Ende hin nochmal ordentlich auf die Emotions-Tube und vergisst ein wenig seinen augenzwinkernden Ton vom Anfang. Dabei mochte ich gerade die verpeilten Ganoven ganz gerne. Wer er allerdings lieber emotional mag, dem wir das letzte Drittel besser gefallen.

Das Potential der Geschichte und seiner Charaktere wurde nicht komplett ausgeschöpft, trotzdem ist Sweetgirl ein netter Zeitvertreib. Wer etwas zum Abschalten und für Zwischendurch sucht, der ist hiermit richtig bedient. Sprachlich erlebt man keine Höhenflüge und über ein paar inhaltliche Schwächen muss man hinwegsehen. Ich wurde insgesamt aber gut unterhalten. Allerdings fand ich das Softcoverbuch mit 15,- zu teuer für den einen Tag Lesevergnügen, den es bietet. Hätte ich das Buch nicht im Rahmen einer Leserunde bekommen sondern es mir gekauft, hätte ich mich sicherlich geärgert.

Kommentare

kommentierte am 11. Februar 2017 um 13:28

Musste jetzt auch bei deiner Rezi vorbei schauen und bin im großen und ganzen deiner Meinung.
War schön zusammen in der Leserunde ;)

E-möbe kommentierte am 24. Februar 2017 um 10:51

Ich fand's wohl cooler oder war wohlwollender. ;)