Rezension

Rasanter Thriller mit speziellem Ende

Ich bin die Nacht - Ethan Cross

Ich bin die Nacht
von Ethan Cross

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt: Francis Ackerman junior macht als Serienkiller mit seinen perfiden Spielchen Amerika unsicher. Bei diesen Spielchen geht es um Leben und Tod, wobei Ackerman nicht immer fair spielt. Gleichzeitig kommt Marcus durch das Erbe seiner Tante in eine Kleinstadt und erlebt dort tötliche Situationen.

Meine Meinung: Ich habe diesen Thriller aufgrund der perfiden Spielchen des Serienkillers gekauft und war diesbezüglich sicherlich nicht enttäuscht. Die Spielchen werden auch jeweils nur bis zu einem gewissen Grad beschrieben, wodurch man sich kein bloßes Gemetzel lesen muss. Dennoch ist dieses Buch nichts für zartbesaitete – eine gelungene Mischung.
Was im Klappentext nicht beschrieben ist, ist die Geschichte von Marcus, die aber wesentlich für dieses Buch ist. Ob bezüglich dieses wesentlichen Teils einem das Ende – und damit meine ich die letzten Seiten des Buches und nicht etwa die letzten 50 – muss jeder selbst entscheiden. Definitiv ist es unerwartet und bleibt spannend. Wieso ich die letzten 50 Seiten erwähne? Ungefähr dann hatte die Geschichte einen Punkt erreicht bei dem ich mir dachte: „Wie verkaufe ich das Buch am besten?“ Es war grauslig schlecht. Deshalb: Lest weiter. Für mich hat sich dann zumindest dieser sehr negative Gedanke verflüchtigt.

Trotz der etwas merkwürdigen Geschehnisse rund um Marcus, die subjektiv gut oder schlecht sein können, liest sich das Buch rasend schnell. Der Autor hat definitiv einen flotten Schreibstil, der mit vielen Wendungen und Cliffhangern das Buch nie langweilig werden lässt.

(Mindestens) Zwei Stellen im Buch beinhalteten für mich leider Logikfehler: Wieso sucht man einen Zettel mit der Telefonnummer, wenn dann gesagt wird, dass man diese auswendig kennt (S. 103)? Wieso wird von einem einzigen Besuch gesprochen, wenn doch Tochter und Doktor da gewesen waren (S. 320)? So etwas kann immer mal passieren, dennoch finde ich es erwähnenswert. Außerdem kommen ein paar Fragen zu kurz und hätten genauer erläutert werden müssen. Die Krankheit von Ackerman wird nur angedeutet, die ich persönlich aufgrund meines Studiums sehr interessant fand. Mehr spielt damit der Autor leider nicht. Vielleicht hebt er sich dies für die weiteren Teile auf?

Da das Ende mit vielen Wendungen wirklich unvorhergesehen ist und außergewöhnlich, ist es Geschmackssache, ob es einem gefällt. Ich finde es okay – aber etwas weit hergeholt. Das Ende, das „danach kommt“, war meiner Meinung nach klar, da – wenn es nicht so wäre – es sehr merkwürdig geworden wäre. Das hört sich alles sehr offen und komisch an, aber so kennt ihr meiner Meinung, wenn ihr das Buch selbst gelesen habt. Den nächsten Teil „Ich bin die Angst“ werde ich mir sicherlich auch zulegen.

Fazit: Ein rasanter Thriller, der ein spezielles Ende beinhaltet.