Rezension

Raum

Raum - Emma Donoghue

Raum
von Emma Donoghue

Dieses Buch bleibt einem wirklich im Gedächtnis, nicht nur wegen der brisanten Geschichte, sondern auch wegen der Perspektive und des Schreibstils. Dieses Buch hat Ecken und Kanten, was nicht schlecht sondern gut ist, und genau das macht es zu etwas einzigartigen. Als Tipp am Rande, das Buch wurde sogar erfolgreich verfilmt und kommt im Frühling 2016 in die deutschen Kinos.

Meine Meinung:
Dieser Titel wurde mir von Kücki empfohlen, bzw. habe ich ihn auf ihrer Seite entdeckt und direkt bestellt. Und nun endlich war es soweit, denn durch den Leipziger Buchclub bin ich nun auch endlich dazu gekommen, dass Buch zu lesen und selbst meine Erfahrung damit zu machen.

Das Besondere an dem Buch ist die Perspektive, zwar haben wir einen typischen Ich-Erzähler, nur handelt es sich dieses Mal um einen 5-Jährigen Jungen. Die Autorin geht sogar soweit, dass sie genau so schreibt wie ein Kleinkind, mit all den Rechtschreibfehlern und Wiederholungen, und auch Logikfehlern. Am Anfang fand ich das Ganze noch sehr interessant, leider wurde es auf die Länge des Buches gesehen irgendwann schwierig stetig zu folgen, denn 400 Seiten nur in Kleinkind-Sprache ist dann doch ein ganz schön starkes Stück. Defintiv eine Leseerfahrung die es in sich hat.

Ma, die Mutter von Jack, deren richtiger Name nie genannt wird, war für mich als Protagonist teilweise schwer nachvollziehbar, was aber auch am objektiven Blickwinkel lag. Interessant ist ihre Geschichte und ihr Umgang mit der Situation auf jeden Fall, teilweise hätte ich mir gewünscht, dass die Perspektive auch auf die gewechselt wäre, einfach um ihre Handlungen noch besser nachvollziehen zu können, und ihre Gefühlspalette einfließen zu lassen.

Jack, unser Erzähler, war ein wirklich schwieriger Charakter, aber das nur, weil die Umstände ihn dazu gemacht haben. Er kennt nur den Raum, die Welt "Draußen" ist für ihn nur im Fernseher und daher nicht real. Als dann die geballte Kraft der Welt auf ihn trifft kann er damit, berechtigerweise, nicht wirklich umgehen und kommt immer wieder anGrenzen bei denen wir als Erwachsenen und Außenstehende vielleicht den Kopf schütteln, die aber für ihn total logisch sind. Seine Eigenheiten, seine Sturheit und Dickköpfigkeit fand ich streckenweise ganz schön anstrengend auch wenn nachvollziehbar sein sollte, dass Jack eben ein besonderes Kind ist, hätte ich mir gewünscht, dass hier irgendwo ein Erfolg eine Weiterentwicklung sichtbar wird.

Insgesamt liefert die Autorin hier mit ihrer Idee und ihrer Umsetzung wirklich ein gutes und tolles Buch ab, was im Gedächtnis bleibt und grade durch seine Geschichte und die Entwicklung, die ich nicht weiter erzählen möchte, denn jeder soll dieses Buch für sich selbst entecken, auftrumpft. Auch das Ende stellt nochmal eine Besonderheit dar, denn man erwartet doch bei einem solchem Thema ein Art "Happy End" oder ähnliches, aber die Autorin behält sich dies vor und überlässt es uns an die Geschichte anzuknüpfen und selbst zu überlegen wie Jacks Weg weitergeht.

Fazit;
Dieses Buch bleibt einem wirklich im Gedächtnis, nicht nur wegen der brisanten Geschichte, sondern auch wegen der Perspektive und des Schreibstils. Dieses Buch hat Ecken und Kanten, was nicht schlecht sondern gut ist, und genau das macht es zu etwas einzigartigen. Als Tipp am Rande, das Buch wurde sogar erfolgreich verfilmt und kommt im Frühling 2016 in die deutschen Kinos.